Dietmar Reker

Kunstbahnrodler im Plansoll

Österreichs Olympia-Rodler wechseln neuerlich den Eiskanal. Nach dem Kurz-Trip nach Altenberg, wo seit Freitag bei feuchtwarmer Witterung 15 Trainingsläufe absolviert wurden, erfolgte am Montagabend die Rückkehr nach Igls. Auf der Hausbahn am Fuße des Patscherkofels rückt ab heute neben dem herkömmlichen Bahntraining vor allem die optimale Beschleunigung am Start in den Fokus, zudem wird im Kraftraum geschwitzt.

Am Sonntag geht es weiter nach Oberhof, wo für die Weltmeisterschaft im kommenden Jänner getestet wird. Bis zur Abreise nach Thüringen sollte auch Jonas Müller wieder voll auf Zug sein. Der Vize-Weltmeister von Sotschi hat sich am Sonntag bei einer Bandenberührung die kleine Zehe gebrochen, am Donnerstag wird mit ÖRV-Teamarzt Dr. Stefan Neuhüttler der weitere Heilungsprozess abgeklärt. Im Idealfall kehrt der 25-jährige Vorarlberger noch in dieser Woche in den Trainingsbetrieb zurück. Endlich schmerzfrei ist hingegen Bruder Yannick. Der Doppelsitzer-Obermann, der sich im vergangenen Februar bei einem Trainingssturz in Peking einen komplizierten offenen Handbruch zugezogen hat, kann auch am Start wieder voll durchziehen. Der Knochen ist mittlerweile gut zusammengewachsen, die drei Platten und 26 Schrauben, die diesen fixieren, werden nach der Saison entfernt.

Jonas Müller: „Nach dem die Bahn an den vorangegangenen Tagen sehr langsam war, habe ich eine etwas aggressivere Abstimmung gewählt und rückblickend zu viel Risiko genommen. Das Eis war durch die niedrige Luftfeuchtigkeit deutlich schneller, ich hatte Probleme den Schlitten auf Kurs zu halten und habe im unteren Bereich eine harte Bande kassiert. Die Verletzung ist nicht schlimm, wann es für mich auf der Rodel weiter geht, entscheidet sich nach Rücksprache mit unserem Teamarzt.“

Madeleine Egle: „Ich habe mir zu Beginn des Eistrainings etwas schwerer getan, aber es wird besser und besser. Bis zum Saisonstart sind es noch fünf Wochen, deshalb mache ich mir keinen allzu großen Stress. Wir haben eine neue Schale probiert, ich werde auch noch andere Schienen testen. Positiv ist, dass ich mich athletisch gut weiterentwickelt habe. Ich hoffe natürlich, dass ich das im Winter am Start zeigen kann, möchte dort weitermachen, wo ich aufgehört habe und im Idealfall noch etwas zulegen.“

Hannah Prock: „Ich war die vergangenen Tage etwas verkühlt, daher hat mir in Altenberg die letzte Spritzigkeit im Training gefehlt, aber generell passt alles. Ich fühle mich am Schlitten schon sehr wohl, feile an den Details und werde diese Woche in Igls noch eine neue Schale testen.“

Georg Hackl: „Ich kenne die Sportler aus den Jahren zuvor, das sind alles sehr feine Charaktere, mit denen man sehr gut zusammenarbeiten kann. Der Austausch ist sehr positiv, es herrscht eine lockere Stimmung, trotzdem ist jeder fokussiert. Was diese Mannschaft besonders auszeichnet, ist der absolute Zusammenhalt. Durch den permanenten gegenseitigen Austausch, auch und gerade bei der Materialentwicklung, kommt man sehr schnell voran.“

Foto: Dietmar Reker

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