Geht’s nach einer alten Phrase, ist Fußball die schönste Nebensache der Welt. Liest man von den Gagen und Ablösesummen auf internationalem Parket freilich eine sauteure Nebensache. Und da der Profifußball im TV immer häufiger hinter einer Bezahlschranke verschwindet, in so manchen Stadien für den einfachen Fan kaum Tickets zu bekommen sind, feiert der Amateurfußball nach verordneten Corona-Pausen eigentlich eine Wiederauferstehung.
Zuletzt allerdings auch in Tirol immer häufiger mit ungustiösen Begleiterscheinungen! Platzsturm in Langkampfen, ein U18-Spieler aus Jenbach, der gleich zwei Schiedsrichter körperlich attackiert, rassistische Beleidigungen und erst am vergangenen Wochenende ein U16-Spiel in Inzing, das zum Faustkampf mit Publikumsbeteiligung ausartete – ES IST GENUG!
Nachdem der Fußball auch als Spiegelbild der Gesellschaft gilt, sind berechtigte Sorgen angebracht, dass sich in eben dieser immer mehr Ignoranz und Aggression einnisten. Dem Problem Herr zu werden ist freilich gar nicht so einfach. Denn an die Vernunft zu appellieren, scheint genau so vielversprechend zu sein wie der Versuch, einen Dialog mit dem Torpfosten zu führen.
Deren gibt’s am Fußballplatz in der Regel vier. Im Publikum scheinen allerdings Pfosten zuhauf zu sitzen. Eine schlimme Titulierung? Wer seinen wo auch immer eingefangenen und in der Folge aufgestauten Frust glaubt, am Sportplatz auf gewalttätige Art abbauen zu müssen, hat wohl nichts anderes verdient. Zumal derart hirnverbrannte Typen den gesamten Sport in Verruf bringen und letztlich „ihren” Vereinen schaden, für die scheinbar ihr Herz schlägt. Da wär’ dann ratsam: Mehr Hirn, weniger Herz! Nach ersterem wird man in so manchem Schädel aber wohl vergeblich suchen…