Im Frühjahr war der FC Kufstein für den SC Imst quasi eine sportliche Brettljause, die im Vorbeigehen verspeist wurde. Am Samstag waren die Voraussetzungen eigentlich andere. Die Festungsstädter kamen mit Neo-Trainer Denis Husic als Tabellenführer der Regionalliga Tirol und damit mit breiter Brust ins Oberland – und lagen nach der Partie bildlich gesprochen wieder mit angelegten Löffeln plan in der Furche!
Die Anzeigetafel zeigte ein für Kufstein vernichtendes 5:0 für Imst an. Da wunderte es auch nicht, dass Husic, sonst an der Seitenlinie wahrlich nicht für übergroße verbale Zurückhaltung bekannt, ruhig wie selten zuvor war. Es hatte ihm augenscheinlich die Sprache verschlagen.
Was auch nicht wunderte. Nur vier Gegentore hatte seine Mannschaft in den ersten sechs Runden kassiert. Und dann in einer Partie gleich fünf, was nebst den stark aufspielenden Imstern auch einer an diesem Tag inferior wirkenden Kufsteiner Defensive geschuldet war. Die augenscheinlich nicht damit zurecht kam, dass sie von den Imstern permanent unter Druck gesetzt wurden. Da bekamen auch Routiniers wie Ronald Gercaliu und Stefan Hager die Flatter…
Imst-Trainer Herbert Ramsbacher: „Wir haben während der Woche taktisch viel gemacht. Und die Jungs haben das von Beginn an perfekt umgesetzt. Das Spiel hat dann für uns eine irrsinnige Dynamik angenommen. Und dann kommt so ein Ergebnis raus.”
Die Treffer für die siegreichen Hausherren erzielten René Prantl (1.), Bernhard Mittermair (19.), Florian Jamnig (44.) sowie Armin Hamzic (78., 87.).
Großer Wermutstropfen: René Hellermann musste in der 35. Minute auf der Bare vom Feld getragen und mit dem Rettungswagen abtransportiert werden. Es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss. „Das tut richtig weh”, sagt Ramsbacher.
Detail am Rand: Mit dem klaren Sieg über Kufstein machte Imst die SPG Silz/Mötz (siehe eigenen Bericht!) zum Tabellenführer. Ramsbacher lacht: „Wir Oberländer müssen eben zusammenhalten.”