Müsste man die Geschichte zum Regionalliga-Derby zwischen dem SC Imst und der SPG Silz/Mötz am Freitagabend in der Velly Arena möglichst kurz erzählen, würden sich die beiden etatmäßigen Torjäger als Protagonisten anbieten. Bei den Gästen traf Ertugrul Yildirim bereits in der 1. Minute zur schnellen Führung. Aus einem Elfmeter erhöhte er in der 14. Minute sogar auf 0:2.
Imst-Trainer Herbert Ramsbacher war da im Gegensatz zu seinen Spielern schon längste oberhalb der Betriebstemperatur, brachte seinen Kapitän René Prantl von der Bank. Und der traf quasi mit dem Pausenpfiffe zum 1:2. Knapp vor Spielende hatte er dann ebenfalls eine Elfmeterchance – scheiterte aber an SPG-Keeper David Stöckl!
Das Duell der Torjäger ging also an den SPG-Bomber, der scheinbar auch in der Regionalliga nach Belieben trifft. Und er bescherte dem Aufsteiger bereits den dritten Saisonsieg im vierten Spiel.
Es waren freilich nicht nur Yildirim und Prantl, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Da war in den Reihen der Spielgemeinschaft etwa ein glänzend aufgelegter Luka Dzidziguri zu sehen, der quasi überall auftauchte. Und auch den Elfmeter für sein Team herausholte als er im Strafraum nur noch durch ein Foul gestoppt werden konnte.
Ramsbacher gab sich nach der Derby-Niederlage durchaus nachdenklich: „Nach unserer tollen Leistung in Schwaz ist es völlig unverständlich, wie wir uns heute in den ersten 30 Minuten präsentiert haben. Natürlich war nach dem schnellen Rückstand der Matchplan über den Haufen geworfen. Doch durch den Anschlusstreffer noch in der ersten Halbzeit hatten wir wieder eine gute Ausgangsposition. Es war in der zweiten Halbzeit dann ein offener Schlagabtausch, wobei Silz/Mötz den Sack früher zumachen hätte müssen. So kamen wir noch zur großen Ausgleichschance. Dass René als sicherer Elfmeterschütze vergibt, war bezeichnend für das Spiel. Wobei ich ausdrücklich anführen möchte: Silz/Mötz hat die Partie unter dem Strich völlig verdient gewonnen. Was aus unserer Sicht natürlich überhaupt nicht geht ist, wenn eine Yildirim nahezu 100 Prozent aller Kopfballduelle gegen unsere Defensive gewinnt.”
SPG-Coach Helmut Kraft war hochzufriedne, haderte allerdings etwas über vergebene Großchancen. Unter anderem hatten Dzidziguri und Tim Duinkerk das Torgebälk getroffen. „Es ist bekanntlich oft so, dass du Tore, die du nicht schießt, bekommst. Das ist uns heute erspart geblieben. Insgesamt war’s von hinten bis vorne eine geschlossen gute Leistung meiner Mannschaft. Mit dem Saisonauftakt können wir jetzt nach vier Runden jedenfalls sehr zufrieden sein.”
Am Montag geht’s in der Regionalliga Tirol schon weiter. Silz/Mötz will dann ab 17 Uhr in Mötz gegen Wörgl nachlegen. Die Imster treten zeitgleich in Kundl an. „Es ist gut, dass wir so schnell die Chance haben, die Derby-Niederlage auszumerzen“, sagt Ramsbacher.