Drei KVÖ-AthletIen waren am Samstag im Halbfinale des IFSC Lead-Weltcups in Villars (SUI) im Einsatz. Stefan Scherz (NFÖ Neunkirchen) verpasste zwar mit Platz 9 um einen Griff den Einzug ins Finale, holte aber sein erstes Top-10-Ergebnis im Weltcup. Auch Mattea Pötzi (ÖAV Villach) unterstrich ihren Aufwärtstrend und konnte sich nach Platz 20 ebenfalls über ihre beste Platzierung freuen.
„Es war nicht absehbar, dass Stefan so weit nach vorne klettern kann. Es sind einfach viele Athleten an Stellen ausgestiegen, wo sie noch nicht aussteigen sollten. Wichtig ist immer, dass man seine Leistung abruft, die anderen Athleten bestimmen dann am Ende deine Platzierung. Da hat er heut sicherlich profitiert und seine beste Weltcup-Platzierung geholt. Das gibt für die nächsten Aufgaben sicherlich noch einmal eine große Motivation. Auch mit Mattea sind wir sehr zufrieden, sie hat ihre Sache richtig gut gemacht. Die Kurve der letzten Wochen zeigt stark nach oben, da wollen wir konstant weiterarbeiten“, so KVÖ-Coach Kilian Fischhuber.
Ein Griff fehlte Stefan Scherz zum großen Coup
Das Semifinale war nichts für schwache Nerven. Nachdem der 20-jährige Niederösterreicher bei 30+ aus der Route ausgestiegen war, lag er zunächst in Führung, und das große Zittern begann. Bevor Ao Yurikusa (JPN) als Sieger der Qualifikation an die Reihe kam, lag Scherz auf dem Schleudersitz. Bitter war, dass der Japaner an der gleichen Stelle strauchelte und aufgrund des besseren Qualifikationsergebnisses vorgereiht wurde. „Wie ich die Semifinal-Route gesehen habe, war ich mir sicher, dass sie mir liegen wird. Es waren viele große Griffe und weite Züge, das kommt mir entgegen. Ich bin mit viel Selbstvertrauen in die Route eingestiegen und war schnell in einem Flow. Ich war mit meiner Leistung sehr zufrieden, habe aber nicht damit gerechnet, dass ich so lange um den Einzug ins Finale im Rennen sein würde. Leider ist es mir dann am Schluss um einen Griff nicht geglückt. Im ersten Moment enttäuschend, aber ich bin stolz, dass ich mein erstes Top-10-Ergebnis erreichen konnte. Die Saison ist noch lange, und es wird hoffentlich noch einige gute Momente geben. Den nächsten hoffentlich in Chamonix“, resümierte Scherz nach seinem besten Ergebnis im Weltcup.
Pötzi unterstreicht Aufwärtstrend
Grund zur Freude hatte auch Teamkollegin Mattea Pötzi, die sich seit dieser Saison komplett auf den Vorstieg konzentriert. „Ich bin heute sehr zufrieden. Ich wollte unbedingt ins Semifinale kommen, das ist mir gelungen und ich konnte mit Platz 20 meine beste Weltcup-Platzierung erreichen. Die Route im Halbfinale war richtig lässig zum Klettern, und ich hatte Spaß, auch wenn ich nicht perfekt geklettert bin. Bei einigen Hängepositionen habe ich viel Kraft liegen lassen und bin etwas zu langsam geklettert. Es wäre sicherlich noch der eine oder andere Zug drinnen gewesen, jetzt muss ich das nur noch an die Wand bringen. Diesen Aufwärtstrend möchte ich in Chamonix fortsetzen“, zeigte sich Pötzi sehr zufrieden.
Während sich Pötzi über ihren Arbeitstag freuen konnte, war es für Olympiateilnehmerin Jessica Pilz (ÖAV Haag) erneut bitter. Wie schon im Finale beim Heimweltcup in Innsbruck rutschte die Niederösterreicherin auch in Villars im unteren Teil mit dem Fuß weg und belegte am Ende Platz 26. „Was Jessy passiert ist, ist extrem bitter – es entspricht auch nicht ihrer Form. Sie war nach einer konstanten Boulder-Saison gut vorbereitet. Die Qualifikation und das Semifinale in Innsbruck waren sehr gut, aber seit dem Finale ist etwas der Wurm drinnen. Das ist mental jetzt eine herausfordernde Phase für Jessy, aber wir werden zusammen daran arbeiten, dass wir da schnell rauskommen und sie ihre Leistung schnell wieder an die Wand bekommt“, erklärt Fischuber.
Foto: KVÖ/Andreas Aufschnaiter