Darauf hätte in der Winterpause wohl niemand gewettet! Der SC Kundl schien in der Tiroler Liga im Kampf um den Titel chancenlos. Lag neun Punkte hinter Leader Silz/Mötz und jeweils sieben hinter Mils und Kematen. Doch die Kundler stellten die Saison im Frühjahr auf den Kopf. Holten 37 Zähler und ließen die eigentlichen Titelfavoriten ziemlich alt aussehen. Zehn Punkte büßte Silz/Mötz auf den neuen Titelträger ein, Mils 13 und Kematen 14!
Wie war das möglich? Erfolgstrainer Roger Kühmaier: „Wir haben zum Saisonstart die Top fünf als Ziel ausgegeben. Der Herbst war dann durchwachsen, auch wenn wir im Soll waren. Im Winter haben wir dann erstmals ein Trainingslager am Gardasee absolviert. Außerdem in Absprache mit dem Mannschaftsrat einige taktische Anpassungen vorgenommen. Uns war klar, dass wir nur über das Kollektiv erfolgreich sein können.”
Das bedeutete vor allem gemeinsam rackern. Und das haben die Kundler großartig gemacht. Blieben im Frühjahr in zehn von 15 Partien ohne Gegentor. Der Titel war somit hochverdient, auch wenn Kühmaier einräumt: „Du kannst natürlich nicht damit rechnen, dass gleich drei vor dir liegende Teams mehrfach schwächeln. Davon haben wir profitiert. Aber wir waren dann eben zur Stelle und freuen uns jetzt enorm über den Erfolg.”
Nach 14 Jahren kehren die Kundler damit wieder in die Regionalliga zurück. Wollen auch dort an ihrem aktuellen Weg festhalten. „Es wird alles andere als einfach. Sebastian Siller-Gager verlässt uns Richtung Fügen. Das schmerzt natürlich. Ansonsten wird die Mannschaft aber zusammenbleiben. Vielleicht können wir noch den einen oder anderen Spieler an Bord holen. Aber bei der umliegenden Konkurrenz mit Wörgl, Kufstein, Kitzbühel, um nur drei Vereine zu nennen, können wir angebotsmäßig nicht mithalten”, sagte Kühmaier.
Der seinen Akteuren jetzt erstmal bis Anfang Juli frei gibt: „Dann geht’s eh schon wieder mit dem Training los. Denn die neue Saison startet für uns am 23. Juli.”
Foto: SC Kundl