Aus, Schluss, vorbei! Nach dem 4:3 Zittersieg über Thaur – zum vierten Mal in Folge erzielten Bucher & Co. in einem Spiel vier Treffer – brachen in Oberperfuss alle Dämme. Nur ein Mann saß einsam und allein auf der Betreuerbank. Während seine Spieler am grünen Rasen feierten und sich gegenseitig eine Bierdusche nach der anderen verpassten, musste Trainer Helmut Lorenz die nervenaufreibenden 90 Minuten erst einmal sacken lassen, dachte in der Stunde des Triumphs an seinen vor knapp zwei Jahren verstorbenen Vater.
„Wir sind 1977 das letzte Mal Meister geworden. Mein Vater war der letzte, der das als Trainer mit einer Oberperfer Mannschaft geschafft hat. Und jetzt darf ich, 45 Jahre später, dasselbe als sein Bub miterleben – das ist schon etwas besonderes und wahnsinnig schön.“ Selten sah man Helmut Lorenz derart bewegt wie in der Stunde seines wohl größten Erfolges als Trainer. Wenige Minuten zuvor schoss Philipp Andrä Oberperfuss per fragwürdigem Elfmeter in den Fußballhimmel. In einer Phase, in der das Nervenkostüm der unerfahrenen Teenie-Truppe sichtlich flatterte. Auch weil sich Thaur als immens starker Gegner erwies, dreimal einen Rückstand egalisierte. „Natürlich war das Spiel auch eine Frage der Nerven. Aber wir haben von Anfang an gewusst, dass wir alles in die Waagschale werfen müssen. Auch weil wichtige Leistungsträger ausgefallen sind. Zudem hat sich Thaur richtig gut präsentiert. Aber in Summe haben wir es uns einfach verdient“, spannt Lorenz, nach dem Erfolgsgeheimnis befragt, einen Bogen in die Vergangenheit.
„Der Grundstein wurde vor Jahren gelegt, wo richtig gute Nachwuchsarbeit geleistet wurde. Die Spieler genossen eine sehr gute Ausbildung und dafür ernten wir jetzt die Früchte. Wir haben mittlerweile 14,15 sehr gute Spieler die konstant gute Leistungen bringen, die seit Jahren jedes Training mitmachen, die läuferisch gut beisammen sind, die richtig gut Fußball spielen können und zudem eines sind: Ein richtig verschworener Haufen“, so der Oberperfer Meistertrainer.
Das Spiel der 25. Runde: Oberperfuss – Thaur 4:3 (2:2). Tore: Hofinger (9.), Andrä (45.+2, 57., 82. Elfmeter); Trebo (33., 45.+3), Bucher (67. Eigentor).