Treten, treten und nochmals treten heißt es diese Woche für die ÖSV-Kombinierer. Die Nationalmannschaft stieg vergangenen Montag in den Flieger nach Mallorca, um auf der Balearen-Insel am Rennrad ausgiebig Kilometer zu sammeln und die Grundlagenausdauer zu trainieren. Nachdem zuhause (und teilweise sogar im hohen Norden in Finnland) von den Athleten individuell der Schnee noch bis Ende April ausgenutzt wurde, um auf Langlaufski zu trainieren, startete diese Woche die gemeinsame Sommer-Vorbereitung.
Stationiert in Palma de Mallorca strampeln die nordischen Allrounder bis zu 200 Kilometer pro Tag, und das bei sonnigem Wetter und teilweise richtig warmen Temperaturen. Als Tempomacher und Guide dient der ehemalige Radprofi Andreas Traxl-Pintarelli, der die Insel wie seine Westentasche kennt. Die einzigartige Landschaft sowie Straßen, die geradezu prädestiniert zum Rennradlen sind, entschädigen für die Mühen, die die Athleten auf sich nehmen. Cheftrainer Christoph Eugen erklärt, wieso das gerade jetzt am Anfang der Vorbereitung wichtig ist.
„Wir haben um diese Zeit im Jahr eigentlich immer eine Konditionswoche am Programm. Mit langen Ausdauereinheiten möchten wir so eine solide Basis für das Training und für eine anstrengende Saison legen. Die letzten Jahre waren wir immer in Südtirol sowie an der oberen Adria, dieses Jahr wollten wir mit Mallorca ein wenig Abwechslung reinbringen. Das Wetter hier ist sehr stabil und die Runden mit dem Rennrad ein Traum. Danach ist dann auch noch immer Zeit für eine Abkühlung im Pool und Meer. Es ist sehr wichtig für die Athleten, dass sie neben dem Training ein wenig Abwechslung haben. Wir sind bis auf die beiden Steirer Franz-Josef Rehrl (Praktikum bei der Polizei) sowie Martin Fritz, der am Wochenende gerade geheiratet hat, mit der kompletten ersten Trainingsgruppe hier“, sagt Eugen der dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum als Kombi-Cheftrainer feiert und in seine elfte Saison startet.
Johannes Lamparter:„Ich bin das erste Mal auf Mallorca, und es gefällt mir richtig gut. Es gibt hier sehr coole Strecken in einer tollen Umgebung. Die Beine sind bei den ersten Ausfahrten noch schwer, das wird aber von Tag zu Tag besser. Der April war für mich eher durchwachsen, ich war öfters ein wenig angeschlagen und krank. Seit Mai bin ich aber wieder voll beim trainieren und ich fühl mich topfit. Derzeit machen wir viele verschiedene Sachen, um eine gute Basis zu legen, sei es Berg gehen, Mountainbike oder eben wie hier Rennrad. Ich starte mit viel Freude in die neue Vorbereitung, das Selbstvertrauen von der letzten Saison ist groß.“
Mario Seidl: „Die Tage am Rad sind schon recht lang, wir arbeiten derzeit im Grundlagenbereich, das Tempo ist sehr gemächlich, die Runde dafür länger. Das ist wichtig, um für die kommende WM-Saison richtig gerüstet zu sein. Ich persönlich habe mit Planica eine Rechnung offen, ich habe mir dort ja beim Sommer-Grand-Prix 2019 das Kreuzband gerissen. Es wäre für mich eine schöne Geschichte, dort bei der WM erfolgreich zu sein. Unser gesamtes Team zieht an einem Strang und arbeitet dafür jetzt schon hart. Mallorca bietet perfekte Bedingungen fürs Rennradeln, auch anschließend bleibt meistens noch Zeit für einen Sprung ins kühle Nass.“
Philipp Orter: „Ich bin sehr gerne mit dem Rennrad unterwegs und war schon öfters auf Mallorca, die Insel ist zum radeln einfach genial. Ich gehe eigentlich wie immer in die Vorbereitung und werde nicht viel ändern. Auch wenn es dieses Jahr eine WM-Saison ist und Planica ja fast vor meiner Haustüre liegt. Ich fahre nur eine halbe Stunde dorthin und trainiere auch regelmäßig dort, von daher wäre es in Planica fast eine Heim-WM für mich. Bis dahin heißt es jedoch noch hart arbeiten und voll aufs Training fokussieren. Nach dem Grundlagen-Block starten wir dann schon Anfang Juni mit dem Sprungtraining.“