Der „Steinbock-Kurier“, die Stadionzeitung des VFB Hohenems, stellte vor dem Duell mit Telfs die rhetorische Frage: „Wie cool ist bitte ein Säbelzahntiger als Wappentier?“ Verbunden mit der Aufgabenstellung an die Spieler: „Zieht den Säbelzahntigern die Zähne.“ Ein Auftrag, den die Vorarlberger sehr zur Freude der mitgereisten Telfer Anhänger alles anderen denn erfüllten.
Es hatten noch gar nicht mal alle Zuschauer im weiten Oval des Herrenriedstadion platz genommen, da machten sich die Gäste aus Tirol erstmals vorstellig. Florian Binder erkämpfte sich auf Höhe des Mittelkreises den Ball, nahm sich ein Herz und zirkelte das Leder aus knapp 15 Meter Entfernung ins lange Eck. „Dieser Treffer war enorm wichtig. Aber auch das 2:0 und 3:0. Denn gerade in dieser Phase hat uns Hohenems praktisch an die Wand gespielt“, konnte Telfs-Trainer Werner Rott mit der Chancenverwertung mehr als zufrieden sein. „Wir haben aus drei Chancen drei Tore gemacht.“ Während die Hausherren unter anderem zweimal an Aluminium scheiterten, war es wieder einmal Julius Perstaller der den Unterschied ausmachte. In Minute 34 war Perstaller nach schöner Hereingabe von Amel Kovacevic per Kopf zur Stelle. Das 3:0 wenig später war eine Kopie des ersten Treffers. Ball angenommen – kurz aufgeschaut – Leder im langen Eck versenkt – Torjubel. „Gerade in solchen Szenen sieht man, dass „Persti“ ein Unterschiedsspieler ist. Er kann Bälle halten, gewinnt Kopfbälle und geht immer voran. Oder ein Fabian Binder – unglaublich wie schnell er sich integriert hat. Dabei ist er ob diverser Verletzungen noch lange nicht am Zenit. Bei all dem darf man aber nicht vergessen, dass es nur über eine geschlossen, starke Mannschaftsleistung geht.“
Eine solche hat es in Durchgang zwei dann aber auch gebraucht. Die „letzten Mohikaner“ – ob der langen Verletztenliste nahmen nur ein Feldspieler und zwei Torhüter auf der Ersatzbank platz, zudem schied Abidin Ölmez früh verletzungsbedingt aus – warfen alles in die Waagschale und brachten mit typisch Telfer Tugenden das Ergebnis (3:2) über die Zeit. „In der zweiten Halbzeit sind wir dann völlig eingebrochen, haben vielleicht zwei Entlastungsangriffe gestartet. Zeitweise waren wir im Mittelfeld auch zu schlampig, haben nur One-Touch gespielt, anstatt auch mal mit zwei Ballkontakten zu agieren. Aber noch einmal: was die Mannschaft wieder einmal geleistet hat war richtig stark“, so ein sichtlich zufriedener Telfs-Coach.
Hohenems – Telfs 2:3 (0:3). Tore: Parth (69., Eigentor), Fessler (92.); Binder (3.), Perstaller (34., 40.).