KVÖ

Rekorde und Finalplätze im Visier

Korea calling! Österreichs Kletter-Asse befinden sich derzeit im Fernen Osten, wo in Seoul (KOR) das zweite IFSC Weltcup-Wochenende der Saison 2022 auf dem Programm steht. Die Speed-Athleten Tobias Plangger und Lukas Knapp starten dabei in die Saison, im Bouldern wollen Jessica Pilz, Johanna Färber, Franziska Sterrer und Nicolai Užnik an die starken Leistungen vom ersten Saisonbewerb anknüpfen.

Anfang der Woche ging es für die achtköpfe KVÖ-Delegation, der neben den sechs Athleten noch Nationalcoach Katharina Saurwein und Physiotherapeut Georg Meyer angehören, nach Asien. Neben den Kletter-Utensilien im Gepäck: Eine große Portion Vorfreude und ein bisschen Anspannung. „Wir mussten vor, während und nach der Anreise negative PCR-Tests abgeben. Das ist immer ein Stressfaktor, weil man es, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, nie zu hundert Prozent in der Hand hat. Zum Glück hat es bei allen gepasst, und wir sind gut und gesund nach Seoul gekommen. Obwohl wir uns noch akklimatisieren müssen, wollten die Jungs und Mädels natürlich gleich an die Wand“, berichtet KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein.

Gesagt, getan. Das Speed-Duo Plangger/Knapp absolvierte bereits zwei Einheiten an der Trainingswand. „Nach der langen Anreise war es fein, sich ein bisschen zu bewegen. Die Zeiten waren schon überraschend gut“, berichtet Tobias Plangger. Der 21-jährige Innsbrucker ist Österreichs Rekordhalter (5,81 Sekunden) und belegte 2021 bei der WM in Moskau Platz 5. In der Winterpause stellte er seine persönliche Route auf der immer gleichen 15-Meter-Wand um. „In den vergangen Jahren haben sich zwei bis drei Wege durchgesetzt – abhängig von der Kraft, Größe und Schnellkraft. Ich habe nun eine neue Variante im oberen Sektor gefunden, die es noch nicht gibt und die mir richtig gut liegt. Im Training konnte ich den österreichischen Rekord schon mehrmals unterbieten, das Ziel lautet jetzt, das auch beim Wettkampf zu zeigen. Wenn ich das schaffe, sind die Chancen auf die K.o.-Phase der Top-16 sehr gut.“ Laura Stöckler, Österreichs Speed-Rekordhalterin bei den Frauen, lässt den Speed-Saisonstart in Seoul aus.

Im Bouldern will Nicolai Užnik an die starke Leistung beim Weltcup-Start in Meiringen (SUI) anschließen. Dort belegte der 21-jährige Kärntner Platz elf und verpasste den Finaleinzug nur knapp. „Das hat mir Selbstvertrauen gegeben, der Weg stimmt. Ich nehme es Schritt für Schritt: Zuerst voller Fokus auf die Qualifikation, dann hoffentlich auf das Halbfinale und wenn alles passt auf das Finale. Der Finaleinzug ist mittlerweile mein Ziel bei jedem Wettkampf.“

Bei den Damen schafften es Jessica Pilz und Franziska Sterrer in Meiringen unter die Top-20, Johanna Färber verpatzte den Saisonstart. Das konnte die 24-jährige Grazerin aber bereits abhaken, in Seoul will sie zurück zu alter Stärke finden: „Eigentlich war das schnell wieder vergessen, weil ich weiß, dass ich es kann. Das sehe ich täglich im Training. Jetzt gilt es, das auch im Wettkampf umzusetzen. Die Vorfreude ist jedenfalls riesengroß.“

Jakob Schubert lässt den Boulder-Bewerb in Südkorea aus und legt stattdessen einen Trainingsblock in Innsbruck ein. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner wird in den USA in den Weltcup zurückkehren und die beiden Boulder-Bewerbe in Salt Lake City (20.-22./27.-29. Mai) bestreiten.

In Seoul findet am Freitag (6. Mai) der Speed-Bewerb (Qualifikation und Finale) statt. Am Samstag folgen Boulder-Qualifikationen bei Damen und Herren, die Boulder-Semifinals und Finals folgen am Sonntag.

Saurwein: „Im Bouldern müssen immer viele Faktoren zusammenspielen – Routenbau, Lösung finden, Tagesverfassung. Alle Athletinnen und Athleten haben grundsätzlich das Potenzial, ins Finale zu kommen. Das ist eine gute Ausgangsposition. Speed ist etwas berechenbarer, aber die Qualifikation ist gnadenlos. Man muss in zwei Versuchen abliefern, von den Zeiten her haben Tobias und Lukas es sicher drauf. Nach der langen Winterpause ohne Wettkämpfe sind alle heiß auf die Bewerbe, das ist in jedem Training spürbar.“

Bild: Johann Färber und Franziska Sterrer nehmen die Routen in Seoul unter die Lupe.
Foto: KVÖ

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