Die Meldung machte schon seit Tagen die Runde, jetzt ist es offiziell: Der Österreichische Rodel-Verband hat nach der Bestellung von Christian Eigentler zum neuen Cheftrainer mit Georg Hackl eine weitere prominente Verstärkung im Betreuerstab offiziell gemacht. Die Expertise des 55-jährigen Berchtesgadener, der seit 2006 dem Trainerteam des Bob- und Schlittenverbands Deutschlands (BSD) angehörig war, soll vor allem in Materialfragen einfließen. Die Zusammenarbeit mit dem dreifachen Olympiasieger und zehnfachen Weltmeister, der in seiner Karriere insgesamt 38 Medaillen bei Großveranstaltungen gewann und 2020 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen wurde, läuft bis 2026.
Möglich gemacht hat den Coup ÖRV-Präsident Markus Prock, der seinen ehemaligen Konkurrenten nach Österreich lotsen konnte. Die packenden Duelle der beiden Ausnahme-Rodler genießen Legenden-Status, nun ziehen der Ur-Bayer und der Tiroler Verbandspräsident an einem Strang.
Hackl wird sich die Verantwortung bei der technischen Weiterentwicklung und beim Materialbau mit Peter Penz teilen, der 2018 vom Doppelsitzer abgestiegen und in den ÖRV-Betreuerstab gewechselt war. Der Olympia-Zweite von Pyeongchang hatte den Schlittenbau zuletzt mit dem mittlerweile zurückgetretenen Tobias Schiegl federführend vorangetrieben.
Trainerteam komplett
Im Athletikbereich wird künftig neben dem Olympiazentrum Innsbruck und Carson Patterson auch unter der Regie von Andreas Pröller und Robin Pieper gearbeitet, bei der physiotherapeutischen Betreuung gibt es mit Löberbauer Performance ebenfalls neue Partner. Beim Bahntraining und während der Saison wird das Team zudem von Otto Mayregger unterstützt. Andreas Linger und Sven Söbbeke betreuen den Bereich Technologie und Entwicklung. Damit ist das Betreuerteam für die aktuelle Olympiakampagne komplett.
Markus Prock: „Wir haben im vergangenen Jahrzehnt vieles richtig gemacht und uns zu einem verlässlichen Medaillenlieferant bei Großveranstaltungen entwickelt. Die anhaltenden Erfolge motivieren, es noch besser zu machen, mittelfristig wollen wir an der Rodel-Großmacht Deutschland vorbeiziehen und zur Nummer eins im Eiskanal werden. Dafür braucht es viel Herz und Leidenschaft, sowie neue Impulse. Die Bestellung Christian Eigentlers zum neuen Cheftrainer war ein erster wesentlicher Schritt, mit der Verpflichtung von Georg Hackl ist eine weitere Wunschpersonalie in Erfüllung gegangen. Ich war mit „Schorsch“ immer wieder im Austausch, jetzt, wo sich die Möglichkeit ergeben hat ihn nach Österreich zu lotsen, haben wir zugeschlagen. Ich bin sehr froh, aber auch stolz, dass er sich für uns entschieden hat. Peter Penz hat in den vergangenen Jahren im Materialbereich hervorragend gearbeitet. Wir sind absolut zufrieden mit ihm, wollten die Verantwortung aber wie zuletzt auf mehrere Schultern verteilen und sind davon überzeugt, dass wir eine perfekte Lösung erzielt haben.“
Georg Hackl: „Ich habe als Trainer mit Deutschland alles gewonnen was es zu gewinnen gibt und eine neue Herausforderung gesucht. Der ÖRV hat ambitionierte Ziele und ist beim Material und Schlittenbau dank seiner Partnerschaften mit Top-Unternehmen auf einem sehr interessanten und vielversprechenden Weg. Die Gespräche mit Markus waren absolut überzeugend, wir leben beide für den Rodelsport, sind ehrgeizig und wollen etwas bewegen. Der überragende Zusammenhalt im österreichischen Team macht die Aufgabe noch reizvoller, das ist eine tolle und richtig gute Truppe! Ich habe einiges vor, freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Peter und den gemeinsamen Weg mit allen Beteiligten.“
Christian Eigentler: „Ich habe mit Georg Hackl bereits im Rahmen meiner Tätigkeit bei der FIL als Technischer Direktor sehr gut zusammengearbeitet und freue mich sehr, dass wir jetzt unter anderen Vorzeichen wieder an einem Strang ziehen. Wir haben uns einiges vorgenommen, das bedeutet im Umkehrschluss aber auch einiges an Arbeit. Wir haben den Trainingsbetrieb mit Anfang April wieder aufgenommen, hatten zuletzt die ersten Krafttests und arbeiten aktuell im Athletikbereich auf Hochtouren.“
Peter Penz: „Der Schlittenbau, die Reproduktion und Weiterentwicklung des Materials sind ungemein komplexe und hochinteressante Aufgaben. Wir haben im Rahmen der letzten Olympiakampagne am Materialsektor einiges weitergebracht, sind in einigen Bereichen hervorragend aufgestellt, Luft nach oben gibt es aber bekanntlich immer. Mit Georgs Erfahrung und seiner Akribie haben wir die Chance den Prozess erfolgreich fortzusetzen, er passt auch als Typ hervorragend zu uns. Ich freu mich auf das Miteinander!“