Anpfiff! Telfs startet „Mission Play-Off“

Am 30. Oktober 2021 verabschiedete sich Regionalligist Telfs mit einer 1:2-Niederlage beim FC Kufstein in die Winterpause. 127 Tage später starten die „Säbelzahntiger“ das Unternehmen „Regionalliga-Play-Off“ mit dem Nachtrag gegen Fügen. Im sonntägigen Heimspiel gegen den Tabellen-Zehnten zählt, sofern man weiterhin die besten Karten im Play-Off-Poker haben will, nur ein Sieg. Auch wenn die Auswärtsbilanz der Zillertaler durchaus ansehnlich ist und man sich am Emat in Understatement übt.

SV TELFS – SV FÜGEN, Sonntag, 6. März, 15:30. In den bislang neun Auswärtsspielen der laufenden Saison holte Fügen acht Zähler. Um zwei mehr als in den acht Partien vor eigenem Anhang. Und auch die Bilanz der letzten 20 Jahre ist mit elf Telfer Siegen und zehn jenen der Zillertaler durchaus ausgeglichen. Im Vorjahr standen sich beide Teams zweimal gegenüber. Im Cup mussten sich Schennach & Co. auswärts mit 4:6 geschlagen geben. In der Meisterschaft gelang elf Wochen später an selber Wirkungsstätte ein deutliches 5:2. „Ich erwarte einen harten Fight. Aber die Burschen haben gut gearbeitet. Und natürlich wollen wir mit drei Punkten starten“, misst Stefan Höller dem ersten Spiel des Jahres – aller Voraussicht nach wird auf Kunstrasen gespielt – besondere Bedeutung zu. „Grundsätzlich schauen wir von Spiel zu Spiel. Aber mit Blick auf ein mögliches Play-Off wäre ein Sieg am Sonntag extrem wichtig. Und das Play-Off zu erreichen ist natürlich unser vorrangiges Ziel. Alles andere wäre ja fatal. Denn wenn wir schon so weit vorne sind, wollen wir letzten Endes auch unter den ersten Zwei landen und uns für den tollen Herbst belohnen. Zudem wäre es für unseren Verein wieder eine coole Erfahrung.“

Was die Vorbereitung anlangt, zieht Telfs`sportlicher Leiter eine zufriedene Bilanz. „Wichtig war, dass wir kaum krankheitsbedingte Ausfälle hatten und auch dank zusätzlicher Covid-Maßnahmen durchgehend trainieren konnten. Und wer unseren Trainer kennt (Werner Rott, Anmerk.) weiß, dass wir top vorbereitet sind. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“

Den letzten Feinschliff holten sich Struggl und Kollegen am vergangenen Wochenende bei einem Kurztrainingslager. Bereits zum fünften Mal ging es im Rahmen der Winter-Vorbereitung in Richtung Gardasee. „Wir haben perfekte Bedingungen vorgefunden. Sowohl das Hotel als auch der Platz und die Organisation seitens des Vereins waren perfekt“, wusste etwa Co-Trainer Daniel Osl. Der sah, wie seine Grün/Weißen zum Abschluss des Trainingslagers gegen den sowohl technisch guten als auch körperlich robusten Schweizer Viertligisten Red Star Zürich zu einem überzeugenden 5:2-Erfolg kamen. Mit dabei in Pesciera auch Winter-Neuzugang Florian Binder. Der soll, gemeinsam mit Heimkehrer Matej Dretvic, den Abgang von Can Alak (wechselte im Winter zu Zweitligist Vorwärts Steyr) wettmachen.

Dass der Abgang Alaks ein Loch in die Offensive der Säbelzahntiger reißt, glaubt Höller nicht. „Natürlich ist es schwer, 17 Tore und zahlreiche Torvorlagen zu kompensieren. Aber in erster Linie freut es uns für Can, dass er den Sprung geschafft hat. Zudem haben wir mit Binder, Dretvic und Tobias Rohracher (von der zweiten Mannschaft hochgezogen, Anmerk.) Spieler dazubekommen, die ebenfalls viel Qualität mitbringen. Generell glaube ich, dass wir ohnehin nicht von einzelnen Spielern abhängig sind. Wir haben vielerorts unsere Stärken. In jeglicher Hinsicht. Wir sind einfach ein cooler Haufen. Und der Kader wird sich weiterentwickeln. Davon bin ich überzeugt.“

Noch nicht ganz überzeugt ist Höller von der für 2023 geplanten Rückkehr zum alten Regionalliga-Format. „Das hat aber weniger mit der Regionalliga West an sich zu tun, als mit der Tatsache, dass man dem neuen Format keine Chance gegeben hat. Wir haben die Regionalliga Tirol mit anschließendem Play-Off noch nicht einmal durchgespielt und erklären das Projekt schon vorab für beendet, ohne irgendwelche Erfahrungen gesammelt zu haben. Das verwundert mich ein wenig. Ich persönlich finde, dass die Liga in der jetzigen Form vor allem für die Zuschauer extrem interessant ist. Das sportliche Niveau dürfte, wenn der Spielbetrieb wieder Bundesländerübergreifend ist, natürlich um eine Spur höher sein.“

Wie hoch das Niveau wirklich ist, davon könnte sich die Rott-Truppe in einem möglichen Play-Off ein erstes Bild machen. Ein voller Erfolg im ersten Spiel des Jahres wäre dabei ein ebenso großer wie wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Video-Studium stand beim Telfer Kurztrainingslager in Pesciera ebenfalls am Programm. Fotos: SV Telfs
Auch das obligate Klein-mit-Groß-Bild (Florian Ribis, Martin Struggl, Simon Ribis) durfte nicht fehlen.

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