Vom „Blues Boss“ zum Vizepräsidenten

Das Kongresszentrum in Seefeld war am Vorabend zu Fronleichnam Schauplatz der ordentlichen Hauptversammlung des Tiroler Fußballverbandes. In Anwesenheit von ÖFB-Präsident Leo Windtner, Landehauptmann-Stellvertreter Josef Geisler und Seefelds Bürgermeister Werner Frießer wurden neben zahlreichen Ehrungen auch Neuwahlen durchgeführt. Dem in seiner Funktion bestätigten Präsidenten Josef Geisler, stehen künftig drei Vize-Präsidenten zur Seite. Einer davon ist Arno Bucher. sportszene.tirol sprach mit dem Kemater Obmann.

SZ: Arno, gratuliere zum Titel „Vizepräsident des Tiroler Fußballverbandes“. Wie schaut dein künftiges Aufgabengebiet aus?

Arno Bucher: Vielen Dank für die Gratulation! Mein Aufgabenbereich als Vizepräsident umfasst das Vereinswesen. Also neben dem Jugend- und Breitensport auch die Themen „Funktionäre und Ehrenamt“, aber auch den Schulsport. Dabei fungiere ich als Schnittstelle zwischen dem Landesverband bzw. seiner Vereine und dem ÖFB.

SZ: Gibt es schon Dinge, die du in der näheren Zukunft umsetzen willst?

Bucher: Gemeinsam mit meinem Kollegen Wolfgang Suitner möchten wir eine Art Vereinsakademie gründen, wo wir den ehrenamtlichen Funktionären in Vorträgen und Schulungen brisante Themen aber auch „einfaches Vereinshandwerk“ näherbringen wollen. Für ehrenamtliche Funktionäre gibt es ja eine Vielzahl auch an rechtlichen Dingen zu beachten. Hier wollen wir die notwendigen Informationen zur Verfügung stellen.

SZ: Wo drückt der Schuh beim TFV derzeit am meisten?

Bucher: Dass der Schuh drückt, kann ich nicht bestätigen. Dennoch wollen wir in Zeiten der Digitalisierung unser Angebot auch persönlich zu den Vereinen bringen

SZ: Trotzdem wird dem Verband nicht selten vorgeworfen, zu weit weg von der Basis zu sein.

Bucher: Wenn die Vereine etwas vom Verband einfordern, sehe ich keine Distanz, ganz im Gegenteil. Wir haben hier in gewisser Art und Weise eine Einbahn, das wollen wir versuchen umzudrehen

SZ: Du bist ja auch Obmann der Tiroler-Liga. Bleibst du dieser in deiner jetzigen Funktion erhalten?

Bucher: Nein, meine Zeit als Obmann der Tiroler Liga ist in Kürze vorbei. Ich werde noch eine Sitzung nach dem Sommer einberufen und wahrscheinlich noch die Auftaktveranstaltung anleiern, dann muss sich aber jemand aus den Vereinen finden, der diesen Job übernimmt. Der oder diejenige hat ja dann auch einen Sitz im Präsidium.

SZ: Ein Blick zurück in die jüngere Vergangenheit. Selten hat eine Liga-Reform so viel Staub aufgewirbelt wie zuletzt. Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?

Bucher: Wären die Wattens Amateure auch noch in die Regionalliga Tirol aufgestiegen, wären dort wirklich die besten Amateurteams des Landes vereinigt. Ich denke, dass diese Liga sportlich interessant ist. Auch der Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Von daher bin ich persönlich zufrieden. Wenn man in die Regionalliga Mitte schaut und die finanziellen Probleme von Stadl-Paura, sowie den freiwilligen Rückzug von Völkermarkt und Lendorf in die Kärntner Liga berücksichtigt, denke ich ,dass wir mit einer schlankeren Regionalliga auf einem guten Weg sind.

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SZ: Spötter meinen, dass es in Tirol heuer bis auf Wattens nur Absteiger gegeben hat, weil die „Eliteliga“ oder „Regionalliga Tirol“ wie sie jetzt heißt, vom ÖFB nicht als 3. Leistungsstufe anerkannt wird. Deine Meinung?

Bucher: Das Regulativ des ÖFB sieht vor, dass aus jeder Regionalliga ein Aufstiegsrecht in die zweithöchste Spielklasse bestehen muss. Somit ist die Regionalliga West, die im Frühjahr gespielt wird, aus ÖFB-Sicht die 3. Leistungsklasse. Daher ist es nachvollziehbar, dass dies für die Regionalliga Tirol nicht sein kann. Zu den Spöttern möchte ich eigentlich nichts sagen.

SZ: Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft. Es gibt zur neuen Saison auch zahlreiche Regeländerungen. Was erwartest du Dir von diesen?

Bucher: Fünf Wechsel werden mit Sicherheit spannend. Mal schauen wie die Vereine damit umgehen werden. Interessant wird auch zu beobachten sein, wie der „Abstoß neu“, gehandhabt wird. Da darf ja jetzt der eigene Spieler den Ball bereits im Strafraum berühren, der gegnerische Spieler aber erst außerhalb des 16er attackieren.

SZ: Und die Trainer könnten künftig ja auch im wahrsten Sinne des Wortes „Rot“ sehen.

Bucher: (lacht) Ja das stimmt. Aber ich hoffe auf wenig gelbe und rote Karten für die Trainer.

Wir bedanken und für das Gespräch.

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