Transferkarussel dreht sich nur langsam

„Wir müssen sparen, koste es was es wolle.“ Bei den heimischen Fußball-Clubs regiert weiterhin der Sparstift, wird zusehends auf den eigenen Nachwuchs gesetzt. So gilt auch in der dritten Winter-Transferperiode seit Beginn der Corona-Pandemie das Motto „Geiz ist geil“.

Der „Königstransfer“ schlechthin ereignete sich bereits im Dezember. Der von Zirl nach Telfs verliehene Can Alak wechselte in die „Admiral 2. Liga“ zu Vorwärts Steyr. Der 22-Jährige hat sich in Oberösterreich bereits gut eingelebt, stellte seine Torgefährlichkeit bereits mehrmals unter Beweis. Beim jüngsten 2:1-Testerfolg über Wacker Burghausen traf Alak zur 1:0-Führung. Bei der Suche nach einem Nachfolger für den Führenden der Regionalliga Tirol-Torschützenliste ist man in Telfs nun fündig geworden. Florian Binder verstärkt im Frühjahr die Säbelzahntiger. Der 29-Jährige kommt von Liga-Konkurrent Hall, traf in der Hinrunde für die Löwen in 17 Spielen immerhin sechsmal. Mit Matej Dretvic – verlässt Kematen zum zweiten Mal nach nur einem halben Jahr – findet ein weiterer Offensivakteur den Weg (zurück) auf`s Emat. Künftig nicht mehr das grün/weiße Trikot tragen dagegen Gabriel Eiter (zurück nach Oberhofen) und Tobias Kranebitter (zurück nach Rietz). Auch um Valerio Espa (Wacker Innsbruck?) halten sich hartnäckig Wechselgerüchte. Dafür werden mit Leon Mösl und Tobias Rohracher zwei vielversprechende Talente von der zweiten Mannschaft hochgezogen.

Einst Gegenspieler gehen Florian Binder (links) und Michael Augustin künftig gemeinsam auf Torejagd. Fotos: sportszene.tirol

Nahezu unverändert – vom Dretvic-Wechsel abgesehen – startete Tirolligist Kematen Mitte Jänner in die Vorbereitung. „Eventuell ergibt sich noch etwas um den Abgang von Matej zu kompensieren. Ansonsten tut sich bei uns nichts“, ist für Blues-Boss Arno Bucher „der Fußball aktuell ziemlich weit weg.“

Auch das zweite Kematen-Gastspiel von Matej Dretvic endet nach nur einem halben Jahr.

Um (noch) näher zusammenzurücken und um seine neue Mannschaft besser kennenzulernen, lud Neo-Zirl-Coach Josef Sporer am Samstag zu einem gemeinsamen Skitag am Hochzeiger. „So lerne ich die Spieler auch abseits des Rasens kennen, und die Neuen können sich noch besser integrieren“, spricht Sporer „von einer guten Dynamik die sich in dieser kurzen Zeit schon entwickelt hat.“ Die bisherigen zwei Neuzugänge, David Stöckl und Daniel Vujanovic, kann man durchaus als Hochkaräter bezeichnen. Stöckl, dessen Freundin in Zirl wohnt, hütete noch im Herbst das Gehäuse von Regionalligist Wörgl. Teamkollege Daniel Vujanovic, ein Mann für das zentrale Mittelfeld, trug bereits 2018 das Zirl-Trikot. Ganz abgeschlossen scheint das Einkaufsprogramm trotz der zwei Neuen noch nicht. Auch wenn die Abgänge von Kapitän Thomas Bergmann (Götzens) und Torhüter Daniel Kleissl (Hall) zumindest was die Anzahl der Spieler anlangt, kompensiert werden konnten. „Wir halten Augen und Ohren weiter offen. Es kann gut sein, dass sich noch etwas ergibt“, so Zirls neuer, starker Mann.

Abgeschlossen scheint dagegen das Einkaufsprogramm von Lokalrivalen Völs. Den vier Abgängen – Christoph Ivanusch (Berlin), Daniel Jäger (Volders), Furkan Cimen (SVI) und Dano Seidemann (Karriereende) – stehen drei Neuzugänge gegenüber. Neben zwei aus Luxemburg stammenden Studenten sticht dabei ein Name besonders hervor: Marco Hesina. Der 31-Jährige schnürte seine Schussstiefel unter anderem für Wacker Innsbruck, die WSG Tirol und Hall. „Marco will es noch einmal wissen“, freut sich Völs-Trainer Hannes Brecher auf seinen neuen Sturmtank. „Ansonsten wollen wir aber vermehrt den Weg mit unseren Jungen gehen.“

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