Nach dem Gala-Auftritt der Gastgeber, die am Samstag bei den Herren einen Dreifachsieg und im Doppelsitzer einen Zweifach-Erfolg bejubelten, ging das Ländermatch Deutschland gegen Österreich heute in die nächste Runde – und bei den Damen zu Gunsten von rot-weiß-rot aus. Madeleine Egle präsentierte sich auf der WM-Bahn von 2023 neuerlich in hervorragender Form, fixierte ihren fünften Weltcupsieg und ist damit die erste österreichische Rodlerin überhaupt, die in einer Saison fünf Siege einfahren konnte. Die Tirolerin legte in der Thüringer Eisarena im ersten Durchgang mit einem zwischenzeitlich neuen Startrekord und Laufbestzeit vor und verteidigte ihren Vorsprung im Finale mit der zweitschnellsten Fahrt. Hinter der Österreicherin landete ein von Julia Taubitz angeführtes Quartett aus Deutschland. Hannah Prock platzte mit zwei konstant starken Läufen und Rang sechs neuerlich in die Weltspitze, Lisa Schulte, am vergangenen Wochenende in Sigulda auf den Plätzen sechs (Sprint) und sieben, holte mit Rang neun ihr drittes Top-10-Ergebnis in Folge.
In der abschließenden Team-Staffel wurde Deutschland seiner Favoritenrolle klar gerecht. Hinter den Gastgebern landete die lettische Auswahl auf Platz zwei, Österreich folgte mit Startläuferin Madeleine Egle, Nico Gleirscher, sowie den Doppelsitzern Thomas Steu/Lorenz Koller auf Rang drei. Auf Platz zwei fehlte dem ÖRV-Quartett nach einer Fahrzeit von 141 Sekunden gerade einmal sechs Tausendstel. Im Team-Staffel-Weltcup haben die zweitplatzierten Österreicher vor dem Finale in der Schweiz 31 Zähler Rückstand auf Deutschland.
ÖRV-Olympiaaufgebot fixiert
Der Rodel-Tross reist jetzt nach St. Moritz, wo am kommenden Wochenende neben dem Weltcupfinale auch die Europameisterschaft über die Bühne geht. Im Anschluss übersiedelt das ÖRV-Olympiateam nach Wien. Bei den Herren wurde heute seitens der Teamführung neben David Gleirscher und Wolfgang Kindl, Nico Gleirscher als dritter Olympia-Starter bestätigt, bei den Damen sind Madeleine Egle, Hannah Prock und Lisa Schulte für Peking qualifiziert, im Doppelsitzer-Bewerb werden Yannick Müller und Armin Frauscher, sowie Thomas Steu und Lorenz Koller in Yanqing an den Start gehen.
Madeleine Egle: „Es ist hinten raus noch mal knapp geworden, Julia hat richtig Gas gegeben, ich bin froh, dass es sich noch ausgegangen ist. Man sieht einfach, dass man zweimal voll treffen muss, aber wenn es so ausgeht, darf es ruhig spannend sein. Den dritten Platz in der Staffel nehme ich natürlich auch sehr gerne mit, jetzt gilt es die gute Form auch beim Weltcupfinale auszuspielen. St. Moritz ist eine tolle Bahn, die wir aber noch nicht so gut kennen. Ich freue mich auf das Finale und die Europameisterschaft und hoffe auf einen schönen Abschluss.“
Thomas Steu: „Wir waren das gesamte Wochenende über nicht fehlerfrei, auch der heutige Lauf war etwas unrund. Der zweite Platz wäre in der Team-Steffel möglich gewesen, Rang drei hat rausgeschaut, immerhin ein Podest, das passt.“
Cheftrainer Rene Friedl: „Kompliment an die Damen, allen voran an Madeleine, die speziell im ersten Lauf voll überzeugen konnte und auch Nervenstärke bewiesen hat. Hannah und Lisa haben ihren Aufwärtstrend bestätigt, bei beiden wäre aber noch mehr drinnen gewesen. In der Team-Staffel haben wir uns ebenfalls ansprechend präsentiert, unterm Strich sind wir nicht euphorisch, aber mit dem Gezeigten doch zufrieden. Die Olympiamannschaft hat sich mit ihren Leistungen damit selbst aufgestellt, die Nominierungen lagen auf der Hand. Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf St. Moritz und die Umstellung von der Kunst- auf die einzige Natureisbahn im Weltcupkalender.“
8. Eberspächer Rennrodel-Weltcup/Oberhof/GER:/Ergebnisse:
Damen:
1. Madeleine Egle AUT 1:24.074
2. Julia Taubitz GER +0.020
3. Anna Berreiter GER +0.265
6. Hannah Prock AUT +0.460
9. Lisa Schulte AUT +0.536
Team-Staffel:
1. Deutschland 2:21.536
2. Lettland +0.535
3. Österreich +0.541
Foto: FIL/ÖRV/Galinovskis