Am Samstag konnten Österreichs Eisschnellläufer einen weiteren Top Ten Platz bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften im niederländischen Heerenveen bejubeln. Jungstar Gabriel Odor landete im spektakulären Massenstart, für den er sich als Halbfinalzweiter souverän qualifizierte, auf dem zehnten Rang. Vanessa Herzog beendete ihre Saison mit einem elften Rang über 1.000 Meter. Für Katharina Thien und Natalie Kerschbaummayr war im Massenstart im Halbfinale Endstation.
„Es war ein geiles Rennen. Ich war von Anfang an gut positioniert. Leider ist mir dann in der Schlussrunde ein Kontrahent aus Russland noch in die Quere gekommen, aber beim ersten WM-Rennen in den Top Ten zu landen, freut mich sehr. Ich bin zufrieden mit dem heutigen Tag und sehr stolz auf meine Leistung“, erklärte Odor nach dem Massenstart. Gold ging im jüngsten Bewerb der Einzelstrecken-Weltmeisterschaften an den US-Amerikaner Joey Mantia.
Knapp an den Top Ten schrammte Vanessa Herzog über 1.000 Meter vorbei. Die 25-Jährige, die vor zwei Jahren Vizeweltmeisterin auf dieser Distanz wurde, war mit ihrem letzten Saisonrennen nicht unzufrieden. „Irgendwie war es ein versöhnlicher Abschluss dieser Saison. Ich hatte mir zwei schnelle erste Runden vorgenommen und wollte dann die Schlussrunde irgendwie überstehen. Die Startzeit war echt gut, sogar die schnellste des gesamten Feldes. Auch bei 600 Metern war ich noch gut dabei, in der Schlussrunde kam dann der erwartete Abfall von der Zeit her“, analysierte Österreichs Sportlerin des Jahres 2019. Den Titel eroberte die US-Amerikanerin Brittany Bowe vor der Niederländerin Jutta Leerdam und der Russin Elizaveta Golubeva.
Ihr Debüt im rot-weiß-roten Rennanzug gaben die Steirerin Katharina Thien sowie die in Innsbruck lebende Natalie Kerschbaummayr. Die beiden jungen Athletinnen gingen es mit unterschiedlichen Taktiken an. Kerschbaummayr versuchte es in ihrem Heat mit einer frühen Attacke, wollte dadurch wertvolle Punkte bei den Zwischensprints erobern. „Leider haben sie mich auf der letzten Geraden vor dem Punktesprint wieder gestellt.“ Als Elfte des Halbfinales verpasste Kerschbaummayr genau wie kurz darauf Thien den Sprung ins Finale. Die Steirerin, die sich mit ihren ersten beiden Weltcupsstarts in ihrer Karriere überraschend für die WM qualifizierte, blieb bis zum Finale auf Tuchfühlung mit den großen Favoritinnen. Als Zehnte sprintete sie nur knapp am Finaleinzug vorbei. „Es war eine tolle Erfahrung und machte Lust auf mehr. Es ist natürlich achade, dass es so knapp war. Vor ein paar Wochen hätte ich von einer WM-Teilnahme nicht einmal geträumt, von dem her bin ich ganz zufrieden“, so Thien. Den Massenstart der Frauen gewann die 22-jährige Niederländerin Marijke Groenewoud.