Mit den Rängen sechs für Vanessa Herzog und zwölf für Gabriel Odor enden die Europameisterschaften der Eisschnellläufer im niederländischen Heerenveen. Nach den Absagen der Weltcups im November präsentierten sich die beiden rot-weiß-roten Vertreter gut beim ersten Aufeinandertreffen mit der internationalen Konkurrenz in diesem Jahr. Wie sie schon vor den Bewerben ahnte, konnte die Titelverteidigerin Herzog, die 2019 sich die Goldmedaille im Sprintvierkampf sicherte, in diesem Jahr nicht um die Medaillen mitreden. Zu stark war die Konkurrenz aus den Niederlanden und Russland bei dieser Austragung. Alle vier vergebenen Titel 2021 gingen an die Niederlande.
„Es war ein solides, aber kein schnelles Rennen über 500 Meter. Mein Start war nicht so optimal, die Runde war dann ganz gut, so wie ich mir das vorgenommen hatte, aber das Defizit der ersten 100 Meter war halt unmöglich aufzuholen“, analysierte die 25-Jährige den dritten Bewerb des Vierkampfes. Diesen beendete sie in 37.70 auf dem vierten Platz. Damit rückte die Titelverteidigerin, die 2019 den Vierkampf bei der letzten Austragung in Klobenstein in Italien gewonnen hatte, wieder auf den sechsten Platz in der Gesamtwertung nach vorne vor dem abschließendem vierten Rennen über 1.000 Meter.
„Der war dann leider gar nichts. Ich wollte mich auf die Technik konzentrieren, habe nach einem guten Start dann aber zwei Stile vermixt und somit war es eigentlich nach der zweiten Kurve schon gelaufen“, gab sich Herzog enttäuscht nach dem finalen Bewerb. „Positiv mitzunehmen aus der EM für die anstehenden Weltcups ist aber, dass wir über 500 Meter dabei sind und darauf gilt es jetzt in den nächsten Wochen aufzubauen“, bilanzierte Österreichs Sportlerin des Jahres 2019.
„Mit dem Debüt bin ich sehr zufrieden“, resümierte Gabriel Odor. Der 20-jährige Tiroler nahm erstmals in seiner Karriere an der seit 1891 ausgetragenen Europameisterschaft im Allround-Vierkampf der Männer teil und beendete den Wettkampf auf Rang zwölf. Damit sorgte er bei den Männern für das beste rot-weiß-rote Ergebnis seit 2000, damals wurde Marnix ten Kortenaar im Wikingerschiff von Hamar Zehnter.
„Gestern bin ich top in den Wettkampf gestartet über 500 Meter. Auf der zweiten Distanz war ich ein wenig zu motiviert und musste am Ende die Rechnung dafür zahlen. Da wäre wohl mehr gegangen“, erinnerte er sich auf den Auftakt der EM am Samstag. Über die dritte Distanz wurde der Grinzener Siebter auf 1.500 Meter, verpasste dort in 1:47.46 nur um 12 Hundertstel seine persönliche Rekordzeit: „Vor allem auf die letzte Runde bin ich richtig stolz, die war fantastisch.“ Lediglich der spätere Sieger über 10.000 Meter, der Schwede Nils van der Poel und der neue Europameister im Mehrkampf, Patrick Roest aus den Niederlanden, waren dort schneller als der Österreicher, der die 10.000 Meter als Gesamtzwölfter nicht mehr in Angriff nehmen durfte, da dies im Allround nur den besten acht Athleten vorbehalten ist.
Am kommenden Wochenende geht es für Österreichs Eisschnellläufer dann weiter mit dem ersten von zwei Saisonweltcups, die ebenfalls vor leeren Rängen im Thialf von Heerenveen ausgetragen werden. Dort stoßen zu Herzog und Odor gleich drei Debütanten zum rot-weiß-roten Team mit Ignaz Gschwentner, Katharina Thien und Natalie Kerschbaummayr.
Ergebnisse Sonntag Eisschnelllauf-Europameisterschaften in Heerenveen, NED:
Sprint-Vierkampf Frauen:
Endstand (nach 4 von 4 Bewerben)
GOLD: Jutta Leerdam (NED) 149.385
SILBER: Angelina Golikova (RUS) 149.855
BRONZE: Femke Kok (NED) 149.870
6. Vanessa Herzog (AUT) 152.335
3. Bewerb (500 Meter)1. Angelina Golikova (RUS) 37.42
2. Femke Kok (NED) 37.48
3. Jutta Leerdam (NED) 37.61
4. Vanessa Herzog (AUT) 37.70
4. Bewerb (1.000 Meter)1. Jutta Leerdam (NED) 1:14.00
2. Jorien Ter Moers (NED) 1:14.46
3. Femke Kok (NED) 1:15.12
8. Vanessa Herzog (AUT) 1:17.72
Allround-Vierkampf Männer:
Endstand (nach 4 von 4 Bewerben)
GOLD: Patrick Roest (NED) 147.745 Punkte
SILBER: Marcel Bosker (NED) 149.806
BRONZE: Sverre Lund Pedersen (NOR) 149.828
12. Gabriel Odor (AUT) 112.362
3. Bewerb (1.500 Meter)
1. Patrick Roest (NED) 1:45.53
2. Hallgeir Engebraten (NOR) 1:46.14
3. Sverre Lunde Pedersen (NOR) 1:46.20
7. Gabriel Odor (AUT) 1:47.46
4. Bewerb (10.000 Meter/nur Top 8 für Finale qualifiziert)
1. Nils van der Poel (SWE) 12:42.80
2. Marwin Talsma (NED) 13:01.07
3. Patrick Roest (NED) 13:03.09
Foto: Lars Hagen/elementalPRESS/ÖESV