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ÖRV-Asse mit Linienproblemen

Österreichs Top-Rodler konnten in Sigulda nicht ganz an ihre bisherigen Saisonleistungen anknüpfen und blieben bei der Europameisterschaft in der allgemeinen Klasse ohne Medaille. Madeleine Egle durfte sich nach ihrem Missgeschick im Staffel-Bewerb mit dem Vize-Europameistertitel in der U-23-Wertung trösten.

Nach drei Weltcupsiegen und 16 Podestplätzen rodelten die Schützlinge von Cheftrainer Rene Friedl erstmals im Verlauf dieser Saison am Podium vorbei. Das Finale der Titelkämpfe wurden von den Russen dominiert, die heimischen Assen mussten sich an diesem Renn-Wochenende mit fünf Top-10-Plätzen begnügen. Positiver Nebeneffekt bleibt die Führung der Doppelsitzer Thomas Steu und Lorenz Koller im Gesamtweltcup.

Die Entscheidung der Damen wurde zur Machtdemonstration der Tatyana Ivanova. Die Russin eroberte im lettischen Eiskanal nach 2010 und 2018 ihr drittes EM-Gold und sicherte sich mit der erfolgreichen Titelverteidigung den fünften EM-Titel ihrer Karriere. Silber ging an die Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (GER), die damit ihre Führung im Gesamtweltcup weiter ausbauen konnte, Bronze eroberte Ivanovas Landsfrau Viktoriia Demchenko. Madeleine Egle, die in beiden Läufen mit leichten Linienproblemen zu kämpfen hatte, beendete die Europameisterschaft auf Rang neun. In der U-23-Wertung belegte die Rinnerin, die mit einem neuen Startrekord aufhorchen ließ, hinter der Lettin Vitola Rang zwei. Lisa Schulte, die ihre guten Trainingsleistungen im heutigen Rennen nicht nach Wunsch abrufen konnte, schloss die Titelkämpfe auf Platz 17 ab.

In der abschließende Team-Staffel lieferten sich Russland, Lettland und Deutschland einen spannenden Dreikampf. Am Ende sicherte sich das russische Quartett mit einem neuen Bahnrekord die dritte EM-Goldmedaille im Mannschaftsbewerb nach 2014 und 2018. Lettland belegte vor Deutschland Rang zwei, Österreich sah nach dem fulminanten Sieg letzte Woche in Königssee diesmal keine Zielflagge. Startläuferin Madeleine Egle verpasste im Ziel das Touch-Pad, damit war für Nico Gleirscher und Steu/Koller das Rennen zu Ende, ehe es begann.

Am Montag fliegt der Rodel-Tross mit zwei Charter-Maschinen zurück nach Salzburg, von wo die Weiterreise nach Thüringen erfolgt. Der Eberspächer Rennrodel-Weltcup 2020/21 wird am kommenden Wochenende in Oberhof fortgesetzt.

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): „Wir haben gewusst, dass es in Sigulda nicht einfach wird, die Titelkämpfe ohne Medaille abzuschließen ist trotzdem eine Enttäuschung. Speziell bei den Herren hätten wir uns mehr erhofft. Positiv war der Auftritt der Doppelsitzer, nach der Vorgeschichte haben Thomas und Lorenz so ziemlich das Maximum rausgeholt, auch mit der Leistung von Yannick und Armin bin ich zufrieden. Madeleine hat den Startrekord und ihren Top-Speed diesmal nur bedingt nützen können, das Missgeschick in der Team-Staffel kann passieren. Unterm Strich war es nicht das, was wir uns vorgenommen haben und sicherlich ein kleiner Weckruf. Wir haben in Oberhof die Chance es besser zu machen und werden alles daran setzen, am kommenden Wochenende wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.“

Damen:

1.Tatyana Ivanova RUS 1:23.594

2.Natalie Geisenberger GER +0.052

3. Viktoriia Demchenko RUS +0.161

9. Madeleine Egle AUT +0.520

17. (20*) Lisa Schulte AUT +1.323

(*) Weltcupplatzierung

Team-Staffel:

1. Russland 2:12.833

2. Lettland +0.167

3. Deutschland +0.189

DNF Österreich

Foto: FIL/Mareks Galinovskis

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