Österreichs Rodel-Asse blicken mit zwei Siegen und vier weiteren Podestplätzen beim Heim-Weltcup in Igls auf einen überaus erfolgreichen Saisonstart zurück. An die starken Leistungen des fünfköpfigen Herrenteams ist man im rot-weiß-roten Lager inzwischen fast gewöhnt, das sensationelle Comeback von Thomas Steu/Lorenz Koller, der fulminante Auftritt von Yannick Müller/Armin Frauscher, sowie die beherzte Vorstellung von Madeleine Egle, Lisa Schulte und Hannah Prockverstärkten den Jubel im ÖRV-Lager nachhaltig. Das junge Team punktet dank individueller Qualität und kollektiver Stärke, die Bemühungen im Nachwuchsbereich sorgen für einen zusätzlichen Breiteneffekt. Dank der Integration von Juri Gatt und Riccardo Schöpf nehmen erstmals seit zehn Jahren wieder drei heimische Doppelsitzer die gesamte Weltcupsaison in Angriff, mit der 16-jährigen Schülerin Barbara Allmaier, die am vergangenen Wochenende im Weltcup debütierte, wird das nächste Talent behutsam an die Weltklasse herangeführt.
Auf die Bahn in Innsbruck-Igls, deren Charakteristik als verhältnismäßig einfach gilt, folgt mit Altenberg exakt das Gegenteil. Der ENSO-Eiskanal zählt aufgrund seiner technischen Schwierigkeiten und Länge zu einem der anspruchsvollsten im Weltcup. Österreichs Herren kehren mit besten Erinnerungen ins sächsische Osterzgebige zurück, Thomas Steu und Lorenz Koller sind in Altenberg seit zwei Jahren ungeschlagen, Olympiasieger David Gleirscher jubelte im Vorjahr an Ort und Stelle über seinen Premierensieg im Weltcup.
Weniger gut sind hingegen die Erinnerungen von Hannah Prock, die sich im Vorjahr in Altenberg bei einem Trainingssturz einen doppelten Steißbeinbruch zugezogen hat. Die 20-jährige Tirolerin, die sich nach der schweren Verletzung mühsam zurückkämpfen musste, belohnte sich beim Auftakt in Innsbruck mit Rang fünf im Sprint-Weltcup.
Nach der gestrigen Bahnbegehung und einem Krafttraining, stehen am Mittwoch und Donnerstag je zwei Trainingsläufe auf dem Programm, am Freitag folgen der Nationencup und das Gesetztentraining. Aufgrund der Setzliste, die auf den Ergebnissen der drei vorangegangenen Weltcuprennen basiert, müssen im Einsitzer Wolfgang Kindl, Reinhard Egger, Lisa Schulte und Hannah Prock, sowie die Doppelsitzer Yannick Müller/Armin Frauscher und Juri Gatt/Riccardo Schöpf durch die Qualifikation. 114 Athletinnen und Athleten aus 18 Nationen haben für das Weltcup-Wochenende genannt, neben den Disziplinenrennen wird eine weitere Team-Staffel ausgetragen.
Thomas Steu: „So lässig Igls für uns auch war, das vergangene Wochenende zählt nicht mehr, die Karten werden neu gemischt, es geht wieder bei null los. Altenberg liegt uns, wir fahren das Set-up mit dem wir im Vorjahr gewonnen haben und wollen wieder vorne mitmischen.“
David Gleirscher: „Ich habe in der Vorbereitung aufgrund der Homologierung der Olympiabahn die Trainingswoche in Altenberg versäumt, muss jetzt umso mehr Gas geben. Mir bleiben fünf Trainingsläufe, die gilt es optimal zu nutzen. Der Speed passt, ich denke hier sind wir sehr gut aufgestellt. Das Ziel ist es Felix Loch diesmal mehr zu ärgern. In Igls haben wir ihm es leider viel zu leicht gemacht.“
Hannah Prock: „Der Sturz im vergangenen November war definitiv nicht einfach zu verarbeiten. Es hat seine Zeit gedauert und viel Überwindung gekostet, um wieder voll auf Zug zu kommen. Wir haben im Rahmen der Saisonvorbereitung Ende Oktober eine Woche in Altenberg trainiert, da habe ich mir die Bahn von unten nach oben neu erarbeitet. Das war wichtig und hat hinten raus ganz gut funktioniert, die Bahn bleibt trotzdem eine ziemliche Challenge. Es wird schon eine spezielle Woche für mich.“
Zeitplan/Weltcup Altenberg:
5. Dezember
09.25 Doppelsitzer/1. Lauf
10.45 Doppelsitzer/2. Lauf
12.15 Damen/1. Lauf
13.40 Damen/2. Lauf
6. Dezember
09:35 Herren/1. Lauf
11.05 Herren/2. Lauf
13:15 Team-Staffel
Foto: ÖRV