Während die Teamkollegen im deutschen Altenberg mit einem weiteren Trainingskurs die Weichen sukzessive in Richtung Saisonstart stellen, absolviert David Gleirscher im rund 7.500 km entfernten Peking die ersten Testfahrten auf der Olympiabahn von 2022.
Der Olympiasieger von Pyeongchang wurde neben Jozef Ninis (SVK), Julia Taubitz (GER), Natalie Maag (SUI) sowie den Doppelsitzern Andris und Juris Sics (LAT) vom internationalen Rodelverband für die Pre-Homologierung des 1600 Meter langen und mit 16 Kurven versehenen Eiskanals nominiert. Die Athleten, Betreuer und Mitarbeiter der FIL wurden unmittelbar vor der Abreise und bei der Einreise nach China getestet und durften erst nach zwei Tagen in Quarantäne das National Sliding Center Yanqing betreten. Die ersten Erfahrungen wurden vom Damenstart aus gesammelt, mittlerweile hat der 26-jährige Tiroler die gesamte Bahn mehrmals befahren. In seiner ersten Reaktion sprach der amtierende Team-Europameister von einer unvergleichbaren Charakteristik und einer imposanten Infrastruktur. Gleirscher kehrt nach insgesamt fünf Testtagen und rund 20 Testfahrten am 2. November nach Österreich zurück.
Am Sonntag verlagern sich die Trainingsaktivitäten der aktuell in Altenberg stationierten ÖRV-Asse vom sächsischen Osterzgebirge an den bayrischen Königssee. Die Anreise erfolgt auf direktem Weg, der Trainingsbetrieb wird tags darauf wieder aufgenommen. David Gleirscher wird voraussichtlich am Mittwoch zur Mannschaft stoßen, der Trainingskurs auf der WM-Bahn von 2021 dauert bis einschließlich 7. November.
David Gleirscher: „Das Drumherum und die Infrastruktur sind absolut beeindruckend, die Bahn ist durchgehend überdacht, damit spielen das Wetter und die äußeren Temperaturen überhaupt keine Rolle. Abgesehen vom eher kurzen Startbock, dessen Gefälle (Anm.: 15 Grad) ein wenig an Sotschi und Pyeongchang erinnert, ist die Bahn mit keiner anderen zu vergleichen. Die Charakteristik ist eigen und definitiv speziell, ein Novum ist sicherlich die krumme Gerade im unteren Streckenbereich die bergab und bergauf verläuft, erstmals seit den Spielen in Nagano ist auch wieder ein Kreisel eingebaut worden. Die eine oder andere Schlüsselstelle gibt es schon, aber unterm Strich wird auf dieser Bahn das Gefühl entscheiden. Wer versteht seinen Schlitten ohne harte Lenkbewegungen zu beschleunigen und den passenden Rhythmus findet, hat hier alle Möglichkeiten.“
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): „Ich bin mit dem Stand der Dinge zufrieden, wird sind sowohl bei der Abstimmung als auch bei der Rodel-Technik gut unterwegs, Davids erste Eindrücke aus Peking klingen ebenfalls sehr positiv. Wir freuen uns, wenn er wieder beim Team dabei ist und wir seine Erfahrungen gemeinsam auswerten können. Im Anschluss an den Trainingskurs in Königssee fahren wir zurück nach Innsbruck, wo ein finaler, zweiwöchiger Block mit Einheiten in Igls, sowie Kraft- und Spezifiktrainings geplant sind. Wenn alle gesund bleiben und wir unser Programm auch weiterhin nach Wunsch umsetzen können, haben wir das Optimum aus der Situation herausgearbeitet und sollten für die Saison gut gerüstet sein.“