Favoritensiege beim ersten Lead-Bewerb der Austria Climbing Summer Series 2020 in Imst: Jessica Pilz und Jakob Schubert, die beiden Lead-Weltmeister der Heim-WM 2018 in Innsbruck, setzten sich am Montag beim ersten von zwei Entscheidungen in dieser Woche durch.
Knapp ging es bei den Damen zur Sache: Jessica Pilz erreichte wie ihre Teamkollegin Christine Schranz im Finale 55+, dank der schnelleren Zeit holte sich die Favoritin Platz eins. „Ich habe viele gute Erinnerungen an Imst, bin hier das erste Mal im Weltcup geklettert, habe hier mein erstes Semifinale und Finale geschafft und auch mein erstes Stockerl. Die Formkurve geht nach oben, der Sieg gibt Selbstvertrauen, aber es fehlt mir noch die eine oder andere Ausdauereinheit, um richtig in Top-Form zu kommen“, so die 23-Jährige.
Schranz bewies einmal mehr, dass sie im Vorstieg eine der stärksten KVÖ-Athletinnen ist, und zeigte sich nach Rang zwei zufrieden: „Die heurige Saison war bis hierhin eine Achterbahnfahrt, dazu kommt, dass ich nicht jünger werde und es von Jahr zu Jahr schwieriger wird. Umso mehr freut es mich, dass ich heute wieder zeigen konnte, was ich drauf habe. Hoffentlich kann ich es am Donnerstag noch einmal so spannend machen.“
Julia Fiser komplettierte auf Platz drei das rot-weiß-rote Podest. „Ich war mir nicht sicher, ob die Ausdauer für Imst reichen wird, weil es doch eine richtig lange Wand ist. Aber beim Abschlusstraining in der Halle habe ich gemerkt, dass die Form stimmt. Aber dass es sogar ein Podium wird, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet“, jubelte die 23-Jährige. Mit Emilia Warenski überraschte eine erst 16-jährige Athletin auf Position 4. Mit Eva-Maria Hammelmüller (6.) und Mattea Pötzi (8.) schafften es zwei weitere KVÖ-Athletinnen ins Finale der Top-8.
Schubert eine Klasse für sich
Bei den Herren war der Bewerb vom Start weg eine klare Sache für Jakob Schubert. Als einziger Kletterer im 22-köpfigen Starterfeld holte der 29-jährige Tiroler sämtliche Tops und feierte einen ungefährdeten Sieg. „Natürlich habe ich im Vorstieg immer hohe Erwartungen, aber wenn man so souverän gewinnt, muss man zufrieden sein.“ Wie schnell es gehen kann sah man beim Schweizer Sascha Lehmann, der, obwohl Weltcup-Sieger, nach einem Fehler über Rang sechs nicht hinauskam. „Schade, dass Sascha nicht zeigen konnte, was er draufhat. Ich hoffe, dass wir am Donnerstag beide alles rausholen und uns ein cooles Match liefern können“, freut sich der 29-Jährige auf das Finale der Austria Climbing Summer Series.“
Hinter dem Deutschen Martin Tekles landete Georg Parma als Dritter erneut auf dem Podest. Den zweiten Boulder-Bewerb in Innsbruck hatte der 23-jährige Niederösterreicher sogar gewonnen: „Der Sieg im Bouldern war eher überraschend, weil ich für Vorstieg mehr trainiert habe. Dass es jetzt so aufgeht, ist sehr erfreulich. Jakob gibt den Weg vor, da will man hin. Er ist aber eine Ausnahmeerscheinung, deswegen kann man nicht einfach versuchen, sein Level zu erreichen. Aber klar ist: Eines Tages will ich dort hinkommen wo er ist – oder zumindest in die Nähe.“
Stefan Scherz als Vierter und Lokalmatador Mathias Posch als Fünfter rundeten ein starkes KVÖ-Ergebnis ab. „Es ist ein bisschen leichter vorherzusehen als beim Bouldern, aber man hat auch gesehen, dass der eine oder andere Favorit früh gescheitert ist. Jakob und Jessy haben das super gemacht – die Besten haben gewonnen. Alles in allem war es ein super Training für den Weltcup in Briancon, uns ging es auch und vor allem darum, das Spiel zwischen Sicherheit und Risiko beim Klettern nach der langen Pause wieder etwas einzuschleifen“, resümiert KVÖ-Coach Kilian Fischhuber.
Am Donnerstag (6. August) folgt der zweite Lead-Bewerb in Imst. Dann starten die Herren um 12 Uhr mit der Qualifikation, die Damen folgen um 15 Uhr. Die Finals der Herren (ab 20:15 Uhr) und Damen (ab 21:30 Uhr) werden im TV auf ORF Sport+ sowie auf im Live-Stream auf den Youtube-Kanälen des KVÖ und Epic TV übertragen.