Mit dem zweiten Rang von Gabriel Odor im Massenstart setzten die österreichischen Nachwuchseisläufer am finalen Tag der 47. Juniorenweltmeisterschaften ein Ausrufezeichen. Nachdem er eine angepeilte Medaille in der Allround-Wertung als Vierter nur knapp verpasste, sauste der 19-Jährige Titelverteidiger in der Disziplin im entscheidenden Finalsprint nach 10 Runden zur Silbermedaille und holte damit das neunte Edelmetall für Österreich in der 47-jährigen Geschichte dieser Wettkämpfe.
„Eine Podiumsplatzierung fühlt sich immer gut an, auch wenn ich gestern schon ein wenig traurig war, dass die Weltmeisterschaften so gar nicht nach meinen Wünschen liefen. Das war aber jetzt der gute Abschluss, den ich mir vorgestellt und auch gestern Abend nochmals vorgenommen habe“, berichtete Odor, der bei seiner letzten Junioren-WM nun doch mit einer Medaille nach Hause reisen kann. In seiner Spezialdisziplin, in der er auch heuer im Weltcup der Elite schon einen zehnten Platz eroberte, zeigte er ein cleveres Rennen, positionierte sich gut hinter den favorisierenden Niederländern. Im großen Starterfeld der WM behauptete er sich in den Platzierungskämpfen im Windschatten der Medaillenkandidaten gut, auch wenn seine Schiene dadurch etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde.
„Es war richtig schwer am Ende, weil es einige Berührungen im Feld gab und Kontrahenten mir dabei auf die Schiene stiegen, sodass fast der ganze Schliff runter war“, erklärte der Grinzener, der vor allem in den Kurven sichtlich zu kämpfen hatte. Vor der Schlussrunde setzte er seinen entscheidenden Angriff und ging in Führung. Doch in der Schlusskurve zog noch der Japaner Tsubasa Horikawa an dem Österreicher vorbei, sich die Goldmedaille sicherte. Odor landete am zweiten Platz, eine Hundertstel vor dem Südkoreaner Jaewen Shin. Starker Neunter wurde der 17-jährige Innsbrucker Ignaz Gschwentner. Der Sprintspezialist, der vor einem Monat die Goldmedaille bei den Youth Olympic Games in Mixed-Teamsprint gewann, holte sich beim ersten Zwischensprint zwei Punkte und landete damit im abschließendem Bewerb der WM auch noch ein Top Ten Ergebnis.
Nicht ganz so glücklich verlief der Massenstart der Juniorinnen für Anna Petutschnigg. Die 18-jährige Wörglerin war lange Zeit gut positioniert hinter der großen Favoritin Robin Groot. Doch drei Runden vor dem Ende wurde sie in einen Massensturz verwickelt, der sogar für einen Rennabbruch sorgte. „Ich bin dabei voll mit dem Kinn auf das Eis geknallt und dabei habe ich mir das Kiefer geprellt“, berichtete die junge Athletin, die auch lange am Boden lag, aber aus eigener Kraft wieder aufstehen konnte. Vor dem Neustart des Rennens kämpfte sie mit Kopfschmerzen, trat aber auch zum zweiten Lauf an. „Ich hatte mich eigentlich im ersten Rennen super gefühlt. Nach dem Sturz ging es mir aber nicht so gut. Ich habe zwar alles probiert, aber konnte nicht um den Medaillenkampf eingreifen“, resümierte der 18-Jährige. Im Zielsprint landete sie auf dem achten Rang, was nach den eingerechneten Zwischensprintpunkten der Kontrahentinen zum 15. Platz in der Gesamtwertung führte.
Ergebnisse:
Massenstart Junioren
1. Tsubasa Horikawa (JPN)
2. Gabriel Odor (AUT)
3. Jaewen Shin (KOR)
9. Ignaz Gschwentner (AUT)
Massenstart Juniorinnen
1. Robin Groot (NED)
2. Laura Peveri (ITA)
3. Merel Conijn (NED)
15. Anna Petutschnigg (AUT)
Teamverfolgung Junioren
1. Russland
2. Japan
3. Niederlande
Teamverfolgung Juniorinnen
1. Niederlande
2. Japan
3. Russland
Teamsprint Junioren
1. Südkorea
2. Russland
3. Niederlande
Teamsprint Juniorinnen
1. Niederlande
2. Russland
3. Südkorea