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Gleirscher zweimal am Podest

Plusgrade, leichter Niederschlag und eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgten am zweiten Tag des Sigulda-Weltcups für rasch abbauende Eisverhältnisse und einige Überraschungen. Während der Lette Arturs Darznieks seine niedrige Startnummer zur Halbzeitführung nutze, kamen die später gestarteten Top-Favoriten mit zum Teil gehörigen Zeitrückstände ins Ziel. Die umgekehrte Startreihenfolge im Finale wirbelte das Feld gehörig durcheinander und ließ am Ende des Tages Johannes Ludwig am lautesten jubeln. Der Deutsche, nach dem ersten Lauf auf Zwischenrang 21, verwies Roman Repilov (RUS) um fünf und Olympiasieger David Gleirscher um 22 tausendstel Sekunden auf die Plätze. Der Stubaier, der bei der Europameisterschaft vergangene Woche mit der Mannschaft Team-Staffel-Gold geschürft hat, sicherte sich nach dem Sieg in Altenberg den zweiten Podestplatz im Laufe der Saison. 

Die übrigen Österreicher bilanzierten mit gemischten Gefühlen. Reinhard Egger beendete das Rennen unmittelbar vor Wolfgang Kindl auf Rang zwölf, damit qualifizierten sich beide für den abschließenden Sprint-Bewerb. Jonas Müller kassierte mehrere Banden und musste sich am Ende des Tages mit Rang 23 begnügen. Damit rodelte der Bludenzer, bis dahin im Sprint-Gesamtweltcup auf Zwischenrang drei, an der Qualifikation für die Entscheidung vorbei. Nico Gleirscher, nach dem ersten Lauf auf dem starken vierten Zwischenrang, sah nach einem Sturz im Finale keine Zielflagge.i

Abgerundet wurde das Rennwochenende in Sigulda mit der Entscheidung im Sprint-Weltcup 2019/20, der nach den Bewerben in Lake Placid und Whistler heute finalisiert wurde. Ausschlaggebend für das Ranking war die Summe der einzelnen Laufzeiten.

Bei den Herren sicherte sich der Russe Semen Pavlichenko den Sieg, David Gleirscher belegte hinter dem Südtiroler Dominik Fischnaller abermals Rang drei. Wolfgang Kindl gelang mit Rang fünf ein ebenfalls starkes Rennen, Reinhard Egger, heute auf Platz sieben, beendete den Gesamtweltcup im Sprint als bester Österreicher auf Rang drei. Madeleine Egle, die im gestrigen Disziplinenrennen mit Rang fünf ihr bestes Karriereergebnis im Weltcup eingefahren hat, wurde im Sprint der Damen Zwölfte. Die Deutsche Julia Taubitz sicherte sich mit der heutigen Bestzeit den Gesamt-Weltcup im Sprint. Bei den Doppelsitzern feierten Kristens Putins und Imants Marcinkevics (LET) ihren ersten Weltcupsieg, das neu formierte ÖRV-Duo Yannick Müller und Armin Frauscher, erstmals für eine Sprint-Entscheidung qualifiziert, unterstrich mit der neuntschnellsten Fahrt einmal mehr ihr großes Potential. Der Gesamtsieg im Sprint-Weltcup ging an die Letten Andris Šics/Juris Šics.

Der Weltcup findet am kommenden Wochenende in Oberhof (GER) seine Fortsetzung.

Stimmen:

David Gleirscher:„Mit zwei dritten Plätzen war es ein sehr gutes Wochenende, im Einzelbewerb wäre sogar noch mehr drinnen gewesen, aber unterm Strich bin ich super happy. Ich fühle mich aktuell sehr wohl, schaffe es mich gut auf mich zu konzentrieren und meine Leistung abzurufen. In dieser Tonart kann es gerne weitergehen.“

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor): „Es war kein einfaches Rennwochenende, erst die Verletzung von Thomas, dann die schwierigen Bahnverhältnisse – die Mannschaft ist mit der Situation aber sehr gut umgegangen, allen voran David, der in toller Form ist. Wolfgang und Reinhard haben hinten raus gut aufgezeigt, auch unser neues Doppel und Madeleine haben sich auf dieser schweren Bahn sehr gut geschlagen. Wir sind vom Speed her voll dabei, das stimmt mich sehr positiv.“

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