Österreichs Top-Rodler sind nach einer kurzen Weihnachtspause wieder zurück im Eiskanal. Nach den gestrigen Trainingseinheiten wurden heute in Igls die österreichischen Staatsmeister und Tiroler Landesmeister ermittelt.
In sämtlichen Disziplinen wurden drei Läufe absolviert, die Zeiten aus der ersten und zweiten Fahrt wurden für die nationale Entscheidung, der zweite und dritte Lauf für die Landesmeisterschaft herangezogen. Bei den Damen gewann Madeleine Egle ihren ersten Staatsmeistertitel, Lisa Schulte holte Silber, Hannah Prock Bronze. Wie Egle sicherte sich auch Wolfgang Kindl das Double, der Natterer verwies im Einsitzer der Herren in beiden Entscheidungen Nico und David Gleirscher auf die Ränge. Bei den Doppelsitzern wurden der Vorarlberger Thomas Steuund der Tiroler Lorenz Koller ihrer Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht, Yannick Müller und Armin Frauscher holten Silber, Juri Gatt und Riccardo Schöpf sicherten sich Bronze und den Landesmeistertitel.
Die erfolgreiche Titeljagd war speziell für Kindl ein willkommenes Trostpflaster, der Doppel-Weltmeister von 2016, zum siebenten Mal in Folge Staatsmeister, kennt seit gestern den Grund für die anhaltenden Schmerzen in der linken Hand. Eine MRT-Untersuchung ergab ein Knochenmarksödem und einen Haarriss in der Speiche – eine Verletzung, die langwierig ist und den Natterer auch im weiteren Saisonverlauf begleiten wird.
Bis zum Jahreswechsel sind in Igls noch zwei weitere Bahntage geplant. Neben der permanenten Materialentwicklung, die aktuell auf neue Schienen und Wannen abzielt, wird zudem auch das Athletiktraining forciert. Anschließend übersiedeln die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl ins Osterzgebirge, wo ab 2. Jänner Fahrt für den Altenberg-Weltcup (11./12.1.) aufgenommen wird.
Stimmen:
Wolfgang Kindl:„Die Diagnose ist bitter. Während der Saison werde ich die Verletzung nicht los, damit muss ich mich an die Schmerzen beim Start und noch schlimmer, an ein reduziertes Krafttraining gewöhnen. Der heutige Tag war wichtig für die Seele, ich habe dreimal gut getroffen, die Materialabstimmung war am Punkt, die Siege sind aufgrund der starken Konkurrenz keine Selbstverständlichkeit.“
Madeleine Egle:„Speziell Lisa hat sehr viel Druck ausgeübt, es war nicht einfach, ist sich aber knapp ausgegangen. Ich freue mich sehr über die Titel, jetzt gilt es im Training Gas zu geben und den Schwung ins Neue Jahr mitzunehmen.“