Lake Placid war für die heimischen Kunstbahn-Asse definitiv eine Reise wert.
Allen voran für Jonas Müller, der nach seinem Sieg im Disziplinenrenen auch im Sprint auf das Podium raste und mit Rang drei das Gelben Trikot des Weltcup-Spitzenreiters erfolgreich verteidigte.
Der 21-jährige amtierende Sprint-Weltmeister musste sich lediglich dem Russen Roman Repilov und dem Amerikaner Tucker West geschlagen geben. Reinhard Egger gelang eine Steigerung, im Disziplinenrennen auf Rang elf, beendete der Vize-Weltmeister den Sprint auf Platz acht. Wolfgang Kindl kassierte nach Zwischenbestzeit eine Bande im unteren Streckenabschnitt, am Ende belegte der Doppel-Weltmeister von Igls Rang 14.
Bei den Doppelsitzern feierte das routinierte Brüderpaar Andris und Juris Sics (LET) den ersten Weltcupsieg ihrer langen Karriere, Thomas Steu und Lorenz Koller belegten nach einer etwas unrunden Fahrt Rang fünf. Yannick Müller und Armin Frauscher, die sich bei ihrem Lake Placid-Debüt ebenfalls für den Sprint qualifizieren konnten, fabrizierten Ausgangs der Kurve 18 einen Kippsturz und konnten den Lauf nicht beenden. Im Damen-Sprint, bei dem keine Österreicherin am Start war, sicherte sich Julia Taubitz (GER) mit ihrem vierten Weltcupsieg das Lake Placid-Double. Die Plätze zwei und drei gingen an die Amerikanerinnen Summer Britcher und Emily Sweeney.
Der Rodel-Weltcup findet am 13. und 14. Dezember in Whistler seine Fortsetzung.
Stimmen:
Jonas Müller:„Ein gewaltiges Wochenende, das hätte ich mir bei weitem nicht erwartet. Lake Placid ist doch eine Bahn, auf der die Erfahrung den Unterschied ausmacht. Ich bin zum dritten Mal dagewesen, das Training war auch nicht berauschend, umso genialer fühlt es sich im Moment an. Ein Erfolgsgeheimnis ist sicherlich meine aktuelle Lockerheit, früher bin ich zu viel mit der Brechstange gerodelt, wollte immer 110 Prozent bringen. Jetzt weiß ich, dass es mit einer Spur weniger Vollgas umso besser funktioniert.“
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): „Gratulation an Jonas, er hat verletzungsbedingt zwei schwere Jahre hinter sich, sehr gut im Sommer gearbeitet und vor allem am Start ordentlich zugelegt. Das ist sicherlich ein Grund für seine Leistungssteigerung. Er ist ein Mega-Talent, fährt unbekümmert drauf los, hat Konstanz in seine Läufe gebracht und gezeigt, dass er ganz vorne angekommen ist. Das freut mich sehr für ihn und das freut mich auf für das gesamte Team. Die Bahn in Lake Placid ist ungemein selektiv, da können Fehler passieren. Leider hat es heute David und Nico erwischt, die nicht ganz ihre Leistung abrufen konnten. In Whistler wollen wir in Hinblick der Weltmeisterschaft 2021 einiges testen, die Bahn liegt uns, wir hoffen, dass wir auch dort anschreiben können.“
Ergebnisse Sprint-Weltcup:
Herren:
1. Roman Repilov RUS 32.158
2. Tucker West USA + 0.033
3. Jonas Müller AUT + 0.122
8. Reinhard Egger AUT + 0.298
14. Wolfgang Kindl AUT + 0.673
Doppelsitzer:
1. Andris Sics/Juris Sics LET 37.218
2. Toni Eggert/Sascha Benecken GER + 0.008
3. Tobias Wendl/Tobias Arlt GER + 0.037
5. Thomas Steu/Lorenz Koller AUT + 0.289
DNF Yannick Müller/Armin Frauscher AUT