Eigentlich glaubt’s inzwischen kein Mensch mehr, was da in der mit der vom TFV-Präsidenten unbedingt gewünschten und mit viel Vorschusslorbeeren gestarteten Regionalliga Tirol inzwischen los ist. Bei nicht weniger als vier von jenen acht Teams, die im Frühjahr um den Klassenerhalt spielen, sind die Trainer weg! Bei Wacker Innsbruck II schmiss Christian Stoff nach einem erfolglosen Herbst selbst die Brocken hin. In Imst wurde Sladjan Pejic samt Co Goran Stefanovic quasi überfallsartig gefeuert. Dann zog in Zirl Chef Martin Plattner nach einer Niederlagenserie die Reißleine und entließ Martin Hofbauer. Und jetzt warf in Telfs Stefan Höller wegen Zeitmangel von sich aus die Brocken hin – durchaus verbunden mit einigen nicht gerade leisen Nebengeräuschen.
Einen derartigen Trainer-Aderlass gibt’s sonst eigentlich nur im Profibereich. Die Überlebenschancen der Übungsleiter werden zusehends kürzer. Was wohl auch an der sich kontinuierlich nach oben schraubenden Verantwortung liegt, die nicht jeder Trainer bereit ist mitzugehen – zumindest nicht im Amateurbereich, wo jeder auch noch einer regulären Beschäftigung nachzugehen hat.
Ein zwingend gutes Bild gibt eine Liga mit einer derartigen Trainer-Fluktuation nicht ab. Und der Verband wird sich die Frage gefallen lassen müssen, ob diese mit Gewalt durchgedrückte Reform schon die richtige war. Die Zustimmung dazu wird innerhalb der Vereine jedenfalls nach und nach geringer.
Aktuell sind jedenfalls drei Trainersitze in der Regionalliga frei. Wobei das Tauziehen um die begehrtesten Kräfte, die am Markt sind, längst begonnen hat. In Zirl war Plattner freilich schnell. Mit der Entlassung von Hofbauer präsentierte er mit Werner Rott auch gleich dessen Nachfolger. Und das ist wiederum ein Mann, der seit Jahren für Kontinuität auf der Betreuerbank steht. Bleibt die Hoffnung, dass ihm das auch bei seiner künftigen sportlichen Tätigkeit ermöglicht wird…
PETER LEITNER