Ein neues Eishockeyprojekt sorgt derzeit im Tiroler Oberland für Aufsehen. Im Kooperation mit der Bundeshandelsakademie Telfs wird daran gewerkelt, ein Leistungszentrum für den schnellsten Mannschaftssport der Welt zu konstruieren. Ein wahrlich ehrenwertes Vorhaben, dem hoffentlich auch der entsprechende Erfolg beschieden sein möge.
Angedacht war ein derartiges Projekt schon längere Zeit – eigentlich gepaart mit einer möglichen Einbindung der beiden Oberländer Traditionsvereine aus Silz und Zirl. Gekommen ist es nun anders! Denn mit den Telfs Knights wurde kurzerhand ein neuer Verein gegründet, der in der neuen Spielzeit auch gleich in der neuen Landesliga an den Start gehen wird.
Und da beginnt bedauernswerterweise die Problematik an der Sache. Denn die Verantwortlichen des neuen Clubs agieren seit Wochen schlichtweg als Rattenfänger am Eis! Vollkommen ungeniert und ohne jeglichen sportlichen Anstand werben sie Spieler der beiden Traditionsvereine ab, hungern diese, was die Kampfmannschaften angeht, personell regelrecht aus.
Auch die jahrelang gut funktionierende Nachwuchsarbeit vom HC Oberland, eine Kooperation zwischen Silz und Telfs, wird inzwischen längst ad absurdum geführt. Denn während die Telfs Knights die gesamten Fördermittel der Marktgemeinde Telfs abschöpfen, wurde diese für den HC Oberland inzwischen auf Null gesetzt. Auf der Strecke bleibt der Nachwuchs, der eigentlich gefördert werden soll. Wird zumindest überall behauptet.
Bezeichnend ist, dass im Hintergrund der Knights bekanntermaßen Altfunktionäre wirken, die einst für die Silz Bulls tätig waren. Und da drängt sich selbst für Blinde der Verdacht auf, dass offenbar alte Rechnungen beglichen werden sollen. Was schlichtweg hochgradig beschämend ist…
Sowohl Silz als auch Zirl machen inzwischen aus der Not eine Tugend. Beide Vereine setzen fortan auf eine noch intensivere Nachwuchsarbeit. Bei den Bulls etwa, die trotz des dezimierten Kaders in der Landesliga mitspielen werden (Zirl beschränkt sich auf die Gebietsliga), wurde das Budget der Kampfmannschaft um ein Drittel gekürzt und wird jetzt in den Aufbau der Jugend investiert. Dass damit ein Mitspielen im Spitzenfeld der Landesliga praktisch unmöglich wird, nehmen die Vereinsmacher in Kauf.
Fest steht: Das ist der deutlich ehrlicher Weg als jener, der nun in Telfs gegangen wird. Denn wer Vereinspolitik auf Kosten anderer Clubs betreibt, hat seinen schlechten Ruf schon vor dem ersten Bully weg. Und das durchaus zu Recht!