Der Sport wurde ihm über die kletterbegeisterten Eltern quasi in die Wiege gelegt, er selbst schaffte den Sprung in den erlauchten Kreis von Österreichs besten Kletterern. Wenn vom 8. bis 10. April in China die Weltcupsaison 2024 startet, wird der Name Mathias Posch allerdings im Aufgebot fehlen. Der 24-jährige Lead-Spezialist aus Imst hat seine Karriere beendet!
In der vergangenen Saison jubelte Posch noch über die Bronzemedaille bei den Europaspielen in Polen und galt auch im Weltcup als Konstante. Nun schlägt er aber andere berufliche Wege ein.
„In mir ist schon im Sommer und Herbst 2023 die Entscheidung gereift, mich neu zu orientieren. Ich habe einfach gemerkt, dass ich nicht mehr die letzte Motivation habe“, sagt Posch. Und führt weiter aus: „Der Routenbau geht auch im Vorstieg immer mehr in Richtung Bouldern. Es sind sehr viele New-School-Elemente dabei – das liegt mir nicht. Es ist teilweise frustrierend, wenn man enorm viel trainiert und investiert, bei den Wettkämpfen werden aber Sprünge oder große Elemente geschraubt – und man wird nicht belohnt.“
Als generelle Kritik am Routenbau oder den Entwicklungen will Posch seine Worte allerdings nicht verstanden wissen: „Anderen liegt dieser Stil, jeder Sportler ist individuell. In vielen Sportarten ändern sich Nuancen. Einige profitieren davon, andere nicht. Damit muss man leben und sich darauf einstellen.”
Dem Klettersport will der Imster in irgendeiner Form erhalten bleiben: „Ich gönn’ mir jetzt eine Pause. Danach muss ich schauen, was neben Studium und Job möglich ist. Ich werde aber sich weiterhin auf Felsen meine Routen gehen und auch meine ehemaligen Teamkollegen bei den Wettkämpfen anfeuern.”
Wie der nationale Kletterverband bekannt gab, hat neben Posch aus dem Erwachsenenkader auch Louis Gundolf aus St. Leonhard seine aktive Wettkampfkarriere beendet. Er wird sich künftig seinen großen Projekten im Fels widmen.
Foto: KVÖ/Lang