Die heimische Winterleiten statt Vatra Dornei in Rumänien! Nach der Verlegung der beiden letzten Weltcupbewerbe im Rennrodeln auf Naturbahnen der Saison 2023/2024 spart sich das österreichische Nationalteam viele Reisekilometer. Die finalen Events werden am Samstag und Sonntag für das Team Austria ein „Fall für drei” – denn Michael Scheikl sowie Riccarda Ruetz und Tina Unterberger haben in der Gesamtwertung gute Chancen auf Stockerlplätze.
Bei den Herren ist Patrick Pigneter aus Südtiroler der Gesamtsieg realistisch gesehen nicht mehr zu nehmen. Er führt die Wertung mit 485 Zählern an. Dahinter tobt allerdings ein mehr als spannender Kampf um die Podestplätze. Scheikl hält bei 321 Zählen, die beiden Südtiroler Daniel Gruber und Florian Clara bei 320 bzw. 314. Und auch deren Landsmann Fabian Brunner liegt mit 294 Punkten noch in Schlagdistanz.
Bei den Damen hat Evelin Lanthaler aus dem Passeiertal aus den bisherigen fünf Rennen das Maximum von 500 Punkte geholt. Auf einem sicheren Rang zwei rangiert die Tirolerin Riccarda Ruetz mit 400 Zählern. Nach ihrem jüngsten Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft auf der Winterleiten kommt sie vollgepumpt mit Selbstvertrauen zurück in die Steiermark.
Unmittelbar hinter ihr rangiert mit 277 Punkten Tina Unterberger Position drei. Streitig machen will ihr diese vor allem die Südtirolerin Jenny Castiglioni (256). Auch die für Deutschland fahrende Lisa Walch (230) und Nadine Staffler aus Südtirol (224) haben noch ihre Möglichkeiten.
Chancen auf Gesamtsieg
Im Doppelsitzerbewerb haben die amtierenden Europameister Maximilian Pichler und Nico Edlinger aus der Steiermark noch Chancen auf den Gesamtsieg. Sie liegen mit 425 Punkte hinter Matthias Lambacher/Peter Lambacher (Ita, 470) auf Rang zwei.
Michael Scheikl: „Auf der Winterleiten bin ich quasi in meinem sportlichen Wohnzimmer unterwegs. Aber inzwischen kennen alle die Bahn derart gut, dass der Heimvorteil nur noch marginaler Natur ist. Es ist freilich immer ein gutes Gefühl, vor der eigenen Haustür zu fahren. Ziel ist ganz klar, meinen zweiten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen. Angesichts der Ausgangslage wird’s eine richtige Challenge.”
Riccarda Ruetz: „Ich fühle mich aktuell auf der Rodel einfach total wohl. Das war auch zuletzt bei der Junioren-WM so, obwohl die Bedingungen richtig schwierig waren. Natürlich will ich auch nach dem Weltcupfinale den zweiten Platz in der Gesamtwertung innehaben. Dass ich in dieser Saison auf der Winterleiten schon viele Fahrten hatte, ist sicher kein Nachteil.”
Tina Unterberger: „Nach Wunsch ist die Saison bisher wirklich nicht verlaufen. Trotzdem bin ich konstant in die Punkte gefahren und hab’ noch die Chance, in der Endabrechnung am Stockerl zu landen. Rang drei zu verteidigen, ist jetzt ganz klar das Ziel. Dafür muss das Material passen. Und Fehler dürfen auch nicht passieren. Die Bahn liegt mir an sich gut – wenn ,winterleitige’ Bedingungen herrschen. Da bin ich noch skeptisch. Wenn es wieder warm wird, müssen wir abwarten, wie viele Wertungsläufe an den beiden Tagen gefahren werden können.”
Fotos: ÖRV/Ebermann