Das 6. Weltcup-Wochenende der Saison 2023/2024 wurde am Samstag in Oberhof von den Doppelsitzern eröffnet und hätte aus ÖRV-Sicht nicht besser beginnen können. Bei den Herren jubelten Thomas Steu und Wolfgang Kindl über den zweiten Weltcupsieg in ihrer Premierensaison. Die amtierenden Europameister und zweifachen Vize-Weltmeister, die in beiden Läufen die Bestzeit in die WM-Bahn von 2023 zauberten, bauten damit ihren Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus. Die Lokalmatadore Hannes Orlamünder und Paul Gubitz erzielten auf ihrer Heimbahn mit Platz zwei ihr bestes Karriere-Ergebnis im Weltcup, den dritten Platz holten deren Teamkollegen Tobias Wendl und Tobias Arlt
Yannick Müller und Armin Frauscher, nach dem ersten Durchgang auf Rang drei, beendeten den Weltcup in Thüringen auf dem guten fünften Rang. Juri Gatt und Riccardo Schöpf landeten nach Zwischenrang elf und der zweitschnellsten Zeit in Lauf zwei unmittelbar hinter ihren Teamkollegen auf Platz sechs.
Bei den Damen feierte das deutsche Gespann Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal einen Heimsieg, die Doppel-Weltmeisterinnen des Vorjahres stellten dabei im zweiten Lauf einen neuen Bahnrekord auf. Die zur Halbzeit führenden Tirolerinnen Selina Egle und Lara Kipp landeten hinter Andrea Vötter und Marin Oberhofer (ITA) auf Rang drei. Das ÖRV-Duo sicherte sich damit ihren vierten Podestplatz im Verlauf dieser Saison, im Gesamtweltcup verbesserten sich die Weltmeisterinnen von Altenberg auf Rang drei.
Bei den Damen rodelte die Deutsche Merle Fraebel erstmals im Weltcup voll ins Rampenlicht. Die 20-Jährige, die die Basis für ihren ersten Weltcupsieg mit der Bestzeit in Durchgang eins legte, verwies Madeleine Egle auf Rang zwei. Sie war noch an Julia Taubitz vorbeigezogen, die mit ihrem dritten Rang die Führung im Gesamtweltcup verteidigen konnte. Hannah Prock und Lisa Schulte mussten sich heute trotz solider Läufe aufgrund ihrer durchwachsenen Startleistungen mit den Plätzen elf und zwölf begnügen.
Der Weltcup in Oberhof wird am Sonntag mit der Entscheidung der Herren-Einsitzer und einer weiteren Team-Staffel abgerundet.
Thomas Steu: „Genial, vor allem hier, in der deutschen Hochburg, einen Tag nach dem 30. Geburtstag, ein super Erlebnis, über das ich mich sehr freue. Ich kann mich immer wieder nur beim gesamten Team bedanken, es ist einfach geil.“
Wolfgang Kindl: „Wir haben gewusst, dass es von den Bedingungen her heute schwierig wird. Wir sind schon am Limit gefahren, im Endeffekt war es aber ein cooler Lauf. Auch wenn es ein wenig wackelig ausgesehen hat, wir haben immer alles im Griff gehabt. Es ist genial, die Saison verläuft wirklich extrem gut, von uns aus kann es gerne so weitergehen.“
Riccardo Schöpf: „Im ersten Lauf waren wir in den Kurven 6 und 7 nicht ganz rund und in der 11 zu früh. Es waren aber keine Fehler dabei, die einen Rückstand von vier Zehntel rechtfertigen. Die Bahn ist einfach gebrochen. Mit einem guten weiten Run haben wir noch das Beste aus der Situation gemacht und gezeigt, dass unser Speed nach wie vor passt.”
Selina Egle: „Der erste Lauf war richtig gut, da haben wir uns am Start gegenüber dem Training um fast zwei Zehntel steigern können, was wirklich gewaltig ist. Im zweiten waren wir dann beim Start zu weit links, der Lauf war generell fehlerhaft. Den dritten Rang nehmen wir gerne mit, ein Weltcup-Podium ist nie selbstverständlich.“
Madeleine Egle: „Im zweiten Lauf habe ich am Start noch was zeigen können, die Bahn hat ganz gut gehalten, da waren die Bedingungen um einiges fairer. Ich finde es schade, dass man manchmal nicht schneller auf die Wetterbedingungen reagiert. Merle ist super gefahren, es ist ihre Heimbahn, sie war einfach schneller und hat sich den Sieg voll verdient. Für mich ist es kein verlorener erster, sondern ein gewonnener zweiter Platz.“