Nach der Herbstsaison und einer vorgezogenen Frühjahrsrunde liegt der SC Imst in der Regionalliga West auf Tabellenrang 8. Das entspricht nicht den hohen Erwartungen im Umfeld des Vereins. Es kann aber schnell weiter nach oben gehen. sportszene.tirol sprach mit Kapitän René Prantl.
René, sie sieht deine Bilanz zu Beginn der Winterpause aus?
Ehrlich gesagt ziemlich mittelmäßig! Wir haben in meinen Augen zehn Punkte zu wenig am Konto. Der achte Platz in der Tabelle ist schlichtweg nicht unsere Anspruch. Vor allem haben wir sechs Mal Unentschieden gespielt – häufig gegen Gegner, gegen die wir gewinnen müssen. Da dürfen auch verletzte Spieler in unseren Reihen keine Ausrede sein.
Was sind eure Zielsetzungen in dieser Saison?
Ein Platz unter den Top 5 oder Top 6 muss es schon werden. Das war und bleibt unsere Ziel. Und wir wollen wieder in den ÖFB-Cup. Dafür müssen wir eines der beiden besten Tiroler Regionalliga-Teams sein. Derzeit liegen wir in dieser Wertung auf Rang 3. Motivation fürs Frühjahr gibt’s also sicher genug.
Wie schaut die Vorbereitung während des Winters aus?
Wir haben im November zunächst noch weiter trainiert. Auch im Dezember werden wir nochmal zwei Wochen lang zusammenkommen. Und am 8. Jänner startet dann die offizielle Frühjahrsvorbereitung.
Gibt’s zusätzliche Trainingseinheiten durch die Vorbereitung auf die Imster Fasnacht?
Ja, am 4. Februar findet wieder unser unvergleichliches Schemenlaufen statt. In der Kampfmannschaft betrifft das mit Joshua Harold und mich aber nur zwei Mann. Die ganze Proben machen uns aber garantiert auch fit für die danach folgenden sportlichen Aufgaben.
An dir als Stürmer wurde im Herbst da und dort Kritik laut. Verständlich?
Ich war einige Zeit verletzt. Und als ich wieder am Platz gestanden bin, ist es anfangs nicht so gelaufen. Das sind Phasen, da muss jeder Angreifer mal durch. Ich bin’s gewohnt, dass die Erwartungen an mich in Imst hoch sind. Damit kann ich umgehen. In den vergangenen Wochen hat’s dann ja wieder recht gut geklappt mit dem Tore schießen.
Eine große Enttäuschung gab’s freilich – das frühe Aus als Titelverteidiger im TFV-Cup gegen Wacker Innsbruck.
Keine Frage, das hat weh getan! Aber ich sage auch, dass es keine Schande ist, gegen diese Wacker-Mannschaft auszuscheiden. Ich bin überzeugt davon, dass wir dieser spätestens in der übernächsten Saison in der Regionalliga West gegenüber stehen werden, sie jetzt zwei Mal in Serie durchmarschiert.
Resümee von sportszene.tirol:
Der Druck auf Spieler und Trainerteam ist in Imst hoch, manchmal wohl zu hoch. Da erscheint der aktuelle achte Rang naturgemäß als deutlich zu wenig. Klammert man die Nebengeräusche, die in der Bezirksstadt nunmal zum Tagesgeschäft gehören aus (FC Hollywood des Oberlandes?), steht aber außer Zweifel, dass in der Mannschaft deutlich mehr steckt, als sie im Herbst mitunter zeigen konnte. Wird im Frühjahr das volle Potenzial abgerufen, kann’s im positiven Sinn noch ordentlich dahin gehen…