Der Adler ist gelandet

Am 19. August 2011, absolvierte Elias Tollinger seinen ersten FIS-Bewerb. Und den geradezu sensationell. In Einsiedeln siegte der damals 16jährige überraschend vor Andrey Pachin und Landsmann Markus Eggenhofer. Springer wie Michael Hayböck oder Stefan Huber hatten deutlich das Nachsehen. Acht Jahre später sieht alles anders aus.

Während sich Hayböck & Co. für den kommenden Weltcup-Winter rüsten, haben sich beim Zirler die Prioritäten verändert. „Letztendlich haben mehrere Umstände zu dieser Entscheidung beigetragen. Wie etwa die letzten fünf bis zehn Prozent die ich nicht mehr aufbringen konnte, zudem fehlende Motivation. Aber auch das Verschieben von Interessen in andere Bereiche meines Lebens.“ So absolvierte Tollinger die Ausbildung zum Diplom-Mentaltrainer. „Dadurch bekam ich viele verschiedene Eindrücke im mentalen/psychischen Bereich und in Sachen Motivation. Aber auch in vielen anderen Dingen, wo ich viel für mich selbst dazugelernt und reflektiert habe.“

Bei Junioren-Weltmeisterschaften holte Elias Tollinger zweimal Edelmetall. Foto: privat

Ein Blick zurück fällt trotz dem Karriereende positiv aus. „Meine Highlights waren mit Sicherheit die Silber- und Bronzemedaille im Team bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Die Teilnahme an den olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck. Mein Sieg beim Continental-Cup in Kuusamo oder die Teilnahmen an der Vierschanzentournee. Emotionale Höhepunkte waren etwa das Bergisel-Springen oder meine ersten Weltcuppunkte in Bischofshofen.“ Aber auch die Zeit abseits der Schanzen war prägend. „Die Jahre mit meinen Teamkollegen und andere wertvolle Begegnungen waren ganz wichtig für meine persönliche Weiterentwicklung. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meiner Mutter und dem Team der Werbeagentur Schlossmarketing mit Geschäftsführer Rainer Bachbauer, recht herzlich für die langjährige Unterstützung bedanken.“

Was die Zukunft an geht, hat der 24jährige klare Pläne. „Ich habe die Hälfte meines Wirtschaftswissenschaft-Studiums absolviert und schließe dies nächstes Jahr mit dem Bachelor ab. Soweit nichts dazwischen kommt (lacht).“ Gut möglich, dass der weitere Weg in Richtung Marketing führt. „Mich haben wirtschaftliche Prozesse schon immer interessiert. Auch weil es viele Parallelen zum Sport gibt.“

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