Voll abgeräumt! Alle sechs österreichischen Paraclimbing-Athleten qualifizierten sich in ihren Kategorien für das Finale bei der Kletter-Weltmeisterschaft in Bern (SUI) und kämpften um die Medaillen.
Emotionaler Silbermoment
Den Auftakt machte am Donnerstagnachmittag Jasmin Plank in der Kategorie RP2. Die Tirolerin konnte nach dem Qualifikationssieg auch im Finale eine beherzte Leistung an die Wand bringen und jubelte nach 28+ Griffen am Ende über Silber. Es war in ihrer Karriere nicht nur die erste WM-Medaille, sondern auch ein richtig emotionaler Moment für die 24-Jährige. Auf Gold fehlte Plank am Ende lediglich ein Griff. Platz eins ging mit 29+ Griffen an die Norwegerin Dina Eivik. Anna Devries (USA) komplettierte mit 25 Griffen als Dritte das Siegespodest.
„Ich war heute richtig nervös. Das ist dann mit einem guten Aufwärmen etwas besser geworden. Nach der Besichtigung hatte ich richtig Bock auf diese Route. Ich muss aber ehrlich sagen, ich habe sie leichter eingeschätzt. Ich bin eigentlich in einen sehr guten Rhythmus gekommen, habe dann aber an einer Stelle nicht mehr die passende Lösung gefunden. Da hat meine Hand aufgrund der Spastik schon sehr gezittert. Wer mich kennt, weiß, dass ich lieber gewonnen hätte. Aber die Silbermedaille bedeutet mir sehr viel und entschädigt für die letzten Wochen und Monate. Besonders freut es mich, dass Luki (Anm.: Knapp) und Fabi (Anm.: Ebenhoch) heute dabei waren. Sie sind immer eine extrem große Stütze für mich“, zeigte sich Plank nach ihrem Medaillengewinn zufrieden.
Auch in der Kategorie B2 lief Edith Scheinecker zur absoluten Hochform auf. Die 56-jährige Oberösterreicherin holte nach einer anspruchsvollen Finalroute mit 28 Griffen Bronze und konnte über ihren persönlichen Medaillen-Hattrick jubeln.
WM-Titel mit Ansage
Als Doppel-Weltmeister ist Angelino Zeller als großer Favorit zur WM nach Bern angereist, die Heimreise tritt der Steirer nun als dreifacher Weltmeister an. In der Kategorie AL1 zeigte der 27-Jährige einmal mehr seine Vormachtstellung, holte mit 51+ Griffen und einer grandiosen Performance – Zeller fiel erst beim Top-Zug aus der Finalroute – seine dritte WM-Goldmedaille. Teamkollege Markus Pösendorfer warf auch noch einmal alles hinein und konnte sich nach 39+ Griffen über Silber freuen. Pech hatte hingegen Daniel Kontsch: Der Steirer lieferte einen unglaublichen Fight und holte 28 Griffe, genauso wie der drittplatzierte US-Amerikaner Tanner Cislaw. Aufgrund des Qualifikationsergebnisses wurde Kontsch schlussendlich auf Rang vier gereiht.
Bild: Jasmin Plank jubelte bei der Weltmeisterschaft über die Silbermedaille.
Foto: IFSC/Lena Drapella