Erst wird ein Grunddurchgang mit Hin- und Rückspiel absolviert. Dann werden die Punkte halbiert und die Liga in ein Oberes und Unteres Play-Off unterteilt. Was den Modus angeht bleibt in der Regionalliga Tirol nahezu alles beim alten. Lediglich die Abstiegsfrage ist schon vor Saisonbeginn geklärt, zumal es ob der geplanten Liga-Aufstockung (14 Teams) im Normalfall keinen Absteiger gibt. Was die Besetzung anlangt, zeigt sich die Regionalliga Tirol dagegen in nahezu völlig neuem Gewand. Mit Telfs, Fügen, Kitzbühel, Wörgl, Kundl und den Tirol Amateuren sind nur noch sechs Mannschaften aus der Vorsaison mit dabei.
INNSBRUCKER AC – VÖLSER SV, Freitag, 28. Juli, 18.00. Neue Liga – und dennoch geht es zum Auftakt gegen einen alten Bekannten. Mit Tiroler-Liga-Meister IAC wartet auf Völs zum Start gleich eine richtige Standortbestimmung. In der Vorsaison mussten sich die Grün/Weißen zuhause mit einem 1:1-Remis begnügen, auswärts setzte es im April eine 0:2-Niederlage. „Wir wollen einen guten Auftritt hinlegen, unsere Spielidee so gut als möglich umsetzen und im besten Fall anschreiben“, gibt Alexander Pfurtscheller die Marschroute für den Saisonauftakt vor. Der nutzte die Vorbereitung vorwiegend zum Kennlernen der einzelnen Spieler. „Die Zeit war relativ kurz. Daher wird es auch keine großartigen Experimente geben. Grundsätzlich wollen wir kompakt und geschlossen auftreten. Und was das anlangt, ist ja schon eine gute Struktur vorhanden.“ Ob der eingeschlagene Weg Richtung Oberes oder doch Unteres Play-Off führt, wagt der Neo-Völs-Coach nicht zu prognostizieren. „Wir alle wissen, wie unvorhersehbar der Fußball sein kann. Und vorerst gilt es sich in der Liga zu etablieren. Aber natürlich sind die Top Sechs ein Ziel. Viel wichtiger ist mir aber, dass wir die jungen Spieler aus der zweiten Reihe vermehrt einbauen und näher an die erste Mannschaft heranführen.“ Die Frage nach den Titelfavoriten lässt sich für Pfurtscheller nur schwer beantworten. „Das ist echt schwierig: Ich denke aber schon, dass Fügen mit seiner bärenstarken Offensive ganz oben mitspielen wird. Und mit St. Johann und vor allem Kitzbühel ist immer zu rechnen. Die ganz große Unbekannte sind für mich die Tirol Juniors.“
SV BÄCKER RUETZ KEMATEN – FC KITZBÜHEL, Freitag, 28. Juli, 19.00. Es war der 28. Spieltag in der Tiroler-Liga-Saison 2016/17 als sich beide Teams letztmals gegenüber standen. Trotz eines frühen Führungstreffers durch Markus Plunser mussten sich die „Blues“ mit 1:3 geschlagen geben. Wie überhaupt die Bilanz gegen die „Gamsstädter“ ausbaufähig ist. In den acht Duellen seit 2006 langte es nur zu zwei Siegen. Die letzten fünf Begegnungen gingen allesamt verloren. Was seine Mannschaft diesmal erwartet, ist für Trainer Sammy Glatz eine nur schwer zu beantwortende Frage. „Ich kann das alles noch schwer einschätzen. Aber ich denke, dass es von der Geschwindigkeit her nochmal eine andere Liga ist, es ein schnelles Spiel werden wird in dem Kitzbühel versuchen wird, viel Druck zu erzeugen.“ Mit der Vorbereitung, welche die beiden Langzeitverletzten Martin Plunser und Niklas Zauner nicht mitmachen konnten, zeigt sich Kematens Coach durchwegs zufrieden. „Wir sind zwar noch etwas in der Findungsphase, haben uns aber gut vorbereitet und auch gut verstärkt. Zudem ist die Mannschaft im Frühjahr noch enger zusammengerückt.“ Was ein etwaiges Saisonziel angeht, lässt sich Glatz nicht aus der Reserve locken. „Allein in dieser Liga zu bestehen wird eine Riesenherausforderung. Aber als Trainer muss man immer optimistisch vorangehen. Deshalb ist ein Platz im vorderen Drittel schon unser Ziel.“ Ganz vorne sieht Glatz unter anderem Telfs. „Die haben eine gute Mischung aus Jung und Alt. Auch Wattens muss mit der Qualität an Spielern ganz oben mitspielen. Kitzbühel darf man nicht unterschätzen und Volders habe ich persönlich auch am Zettel.“
WSG TIROL JUNIORS – SV TELFS, Sonntag, 30. Juli, 10.30. Auch wenn Telfs die letzten vier Duelle mit je einem Tor Unterschied für sich entscheiden konnte, waren es stets Spiele auf Augenhöhe. Richtig viel Aussagekraft haben diese Partien allerdings nicht, vollzogen doch beide Teams im Sommer einen rigorosen Umbruch. „Das sind zwei nahezu völlig neue Mannschaften“, erwartet Neo-Telfs-Coach Marcel Schreter eine „brutale Schlacht“. „Ich habe Wattens gegen Silz/Mötz beobachtet. Das ist eine junge, giftige Truppe die sehr gut aufgestellt ist. Und wenn dann noch Verstärkung von den Profis kommt, wird`s richtig schwer.“ Verstecken will sich seine Truppe dennoch nicht. „Weil wir selbst auch richtig giftig sein können und ebenfalls gut aufgestellt sind. Die Vorbereitung war Stand jetzt jedenfalls sensationell. Unglaublich wie schnell die Spieler meine Philosophie aufgenommen haben.“ Was am Ende dann rausschaut, wird sich weisen. „Wir sind eine junge Truppe. Viele meiner Jungs spielen zum ersten Mal in dieser Liga. Deshalb schauen wir von Spiel zu Spiel, wollen in der Liga erst mal ankommen.“ Einen Vorteil sieht Schreter auch darin, „dass von uns niemand etwas erwartet. Wir haben nichts zu verlieren, die Jungs können locker drauf los spielen.“ Den Druck des Titelfavoriten sieht der Telfs-Coach auf mehrere Schultern verteilt. „In Kitzbühel und Fügen hat sich wenig verändert. Die sind sicher mit vorne dabei. St. Johann hat sich gut verstärkt und beim IAC muss man schauen.“ Seine Mannschaft hat dagegen einen Titel schon sicher: Jenen des besten Teams im Oberland, sind die „Säbelzahntiger“ doch die einzigen Vertreter in der Regionalliga Tirol westlich der Melach.
ZUGÄNGE
Kematen: David Bucher (Sellraintal), Manuel Larcher (Dölsach), Matteo Peternell (Innsbruck West), Manuel Kovatsch, Fabio Wurzer (beide Reichenau), Raphael Wendl (Zirl), Alperen Yildirim (Hall).
Telfs: Noah Eisenbeutl (Roppen/Karres), Christof Mader (Oberhofen), Tobias Pichler (Naturns), Lukas Rohracher (Haiming), Martin Struggl (Coemeback), Jonas Weeber (SVI), Emanuel Wendl (Zirl).
Völs: Christoph Ivanusch (Wilmersdorf), Johannes Kinzner (Schwaz), Florian Mair, Lucas Peintner (beide SVI).
ABGÄNGE
Kematen: Morris Gargano (Inzing), Paul Hassler (Sellraintal), Christof Plunser (Oberperfuss).
Telfs: Michael Augustin, Philipp Viertler (beide Silz/Mötz), Florian Binder (Reichenau), Michael Gabl (Flaurling/Polling), Florian Ribis, Simon Ribis, Michael Schennach (alle Haiming), Manuel Rott (KE), Tobias Rottensteiner (Schönwies/Mils), Fabio Wurzenrainer (Rum).
Völs: Cendrim Jahaj (Rum), Lorenz Stauder (Südtirol), Severin Weyrer (WSG Tirol), Philipp Mühlthaler, Matthias Toplitsch (beide KE).