KVÖ/Andreas Aufschnaiter

Sensationeller Schlusspunkt

Furioses Finale beim IFSC Climbing World Cup Innsbruck 2023! Vor ausverkauftem Haus lieferten sich die besten Athlet:innen der Welt in den Lead-Finals auf den schwierigen Routen einen harten Kampf, am Ende strahlten mit Jessica Pilz und Jakob Schubert zwei KVÖ-Asse vom Podest. 15.000 Zuschauer sorgten in der vergangenen Woche für eine äußert erfreuliche Bilanz.

Den Anfang machten am Sonntagabend die Damen. Jessica Pilz holten dabei ihren ersten Weltcup-Podestplatz der Saison und auch den ersten für den Kletterverband Österreich im Jahr 2023. Auf der von Beginn an trickreichen Final-Route erreichte die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin 25+ Griffe und damit Rang drei. Es ist der 18. Weltcup-Podestplatz im Vorstieg für die Heeressportlerin.

„Umso größer war die Freude“

„So kann die Saison im Vorstieg starten, auf jeden Fall war es wesentlich besser als vergangenes Jahr“, sprach Pilz ihr frühes Malheur im Lead-Finale des letztjährigen Innsbruck-Weltcups an. „Bei der Besichtigung haben wir schon gesehen, dass die Route knackig ist. Ich war ein bisschen enttäuscht als ich gefallen bin, weil ich schon das Gefühl hatte, dass noch etwas drin gewesen wäre.“

„Ich bin dann davon ausgegangen, dass es der vierte Platz wird, weil noch starke Mädels oben waren. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es doch für das Podest gereicht hat“, zeigte sich die zweifache Weltmeisterin erleichtert. Vor heimischer Kulisse sei das Podium doppelt schön: „Es ist einfach extrem cool, wenn das Heimpublikum so mitgeht. Es hat riesigen Spaß gemacht! Jetzt kann ich mit einem guten Gefühl in die restliche Saison gehen.“

Der Sieg ging einmal mehr an Olympiasiegerin Janja Garnbret. Selbst die Ausnahmekönnerin aus Slowenien schaffte es nicht zum Top, setzte sich mit 39+ aber deutlich vor der Japanerin Ai Mori (33+) durch und feierte ihren 25. Weltcupsieg im Vorstieg sowie das „Innsbruck-Double“ aus Bouldern und Lead.

Schubert ebenfalls auf dem Podest

Kurz später folgte mit dem Herren-Finale der große Abschluss der Woche. Der Deutsche Alexander Megos eröffnete mit einer starken Performance und 44+ Griffen – eine Bestmarke, die lange Bestand haben sollte. Für mehrere Athleten war in der Folge bei 42+ Endstation, auch für Lokalmatador Jakob Schubert. Aufgrund der besseren Semifinal-Platzierung schaffte es der Olympia-Bronzemedaillengewinner als Dritter auf das Podium.

„Ich bin echt froh, dass es für das Podium gereicht hat, das war das Mindestziel. Sicher wollte ich weiter nach oben, aber ich habe mich heute körperlich nicht perfekt gefühlt. Die vergangenen Tage waren sehr anstrengend, dennoch habe ich alles herausgeholt. Es war ein Fight bis zum Ende, so soll es sein“, zeigte sich Schubert zufrieden.

„Das große Ziel ist die WM“

Der vierfache Weltmeister besserte damit seine eindrucksvolle Podest-Quote weiter auf: In seinem 84. Lead-Weltcup war es der 52. Podestplatz, Schubert schaffte es somit in knapp 62 Prozent seiner Lead-Weltcups unter die ersten Drei. Der Sieg in Innsbruck ging an den Schweizer Sascha Lehmann, der wie Megos 44+ erreichte und dank der besseren Semifinal-Wertung seinen zweiten Weltcupsieg feierte. Schubert: „Sascha und Alex kenne ich sehr gut, wir sind schon oft gemeinsam und gegeneinander geklettert. Sascha klettert schon lange Zeit auf hohem Niveau, er hat sich den Sieg absolut verdient.“

Innsbruck bildete einmal mehr den Auftakt in die Lead-Saison. Schubert hat in den kommenden Wochen und Monaten viel vor, das Hauptaugenmerk liegt auf der Kletter-WM Anfang August in der Schweiz, wo es erstmals um Olympia-Startplätze für Paris 2024 geht.

„Ich bin noch nicht auf der Spitze, das große Ziel ist Bern. Das Bouldern war eine zusätzliche Belastung, insgesamt bin ich mit dem Heim-Weltcup sehr zufrieden. Der Boulder-Abschluss war zufriedenstellend, der Lead-Auftakt ebenfalls“, so Schubert, der sich bei den 3.000 anwesenden Fans bedankte: „Mit diesem Publikum im Rücken zu klettern, sorgt jedes Mal für Gänsehaut. Es ist richtig cool, erhöht aber auch den Druck. Zwei Stunden vor dem Finale sind nicht die einfachsten, es ist mental zach. Jetzt bin ich froh, dass ich eine Show bieten konnte und mich ein bisschen ausrasten kann.“

Fotos: KVÖ/Andreas Aufschnaiter

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