Die Chance auf einen Heimsieg beim IFSC Climbing World Cup Innsbruck 2023 lebt! Jessica Pilz und Jakob Schubert kletterten im Vorstieg im Halbfinale vor ausverkauftem Haus ins Finale. „Ich richte den Blick auf das Podest – und eigentlich auf den Sieg“, kündigte Schubert vor dem Finale am Sonntag an.
Knapp 3.000 Menschen füllten die „Freiluft-Arena“ in Innsbruck am Samstagabend und sorgten im Lead-Semifinale bereits für Finalstimmung. Die Athlet:innen zahlten es den Fans mit beeindruckenden Leistungen zurück, mittendrin die beiden KVÖ-Asse..
Schubert erreichte auf der Halbfinal-Route 43 Griffe, einzig der Schweizer Sascha Lehmann (43+) schaffte um eine Plus-Wertung mehr. „Das Halbfinale ist im Vorstieg mental die schwierigste Runde, man will ins Finale aber darf sich keinen Fehler leisten. Es hat sich fast schon angefühlt wie ein Finale, ich bin schnell durchgeklettert und habe mich unglaublich gut gefühlt“, zeigte sich der Lokalmatador zufrieden.
Vorgezogene Final-Stimmung
Ein Sonderlob gab es vom Olympia-Bronzemedaillengewinner für das Innsbrucker Publikum. „Ich habe es echt genossen, was hier schon im Halbfinale abgegangen ist – einfach unfassbar. Gleichzeitig will man den Erwartungen gerecht werden und performen, deswegen bin ich glücklich, dass es gut gegangen ist. Wir wollen ja auch für eine Show sorgen, es war auf jeden Fall Final-Stimmung.“
Nach den anstrengenden letzten Tagen samt Qualifikation und Halbfinale im Bouldern will Schubert am Sonntagabend im Lead-Finale noch die letzten Kraftreserven mobilisieren. „Ich bin froh, dass die Lead-Saison gut startet. Das ist nach der relativ durchwachsenen Boulder-Saison wichtig. Morgen heißt es genießen, aber auch voll angreifen. Ich richte den Blick auf das Podium und eigentlich auch auf den Sieg.“
Stefan Scherz, als 26. gerade noch ins Halbfinale gerutscht, landete auf Rang 21. „Ich bin glücklich, dass ich ins Halbfinale gekommen bin. Die Quali-Runden waren nicht zufriedenstellend, umso schöner, dass ich noch einmal klettern durfte. Aber die Zitterpartie davor hat mich sicher ein paar Lebensjahre gekostet. Im Semi war es okay, aber ich hatte das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre.“
In Sachen Stimmung zeigte sich der Niederösterreicher ebenfalls angetan. Innsbruck ist nicht umsonst das „Home of Klettern“, auch für Scherz. „Die Stimmung war wieder sensationell.“ Herz, was will man mehr? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Nächstes Jahr hier im Finale klettern!“
Pilz im Spitzenfeld
Auch Jessica Pilz zeigte im Semifinale, dass im Vorstieg mit ihr zu rechnen ist. Mit einer Wertung von 40+ zog sie als Halbfinal-Vierte ins Finale ein. „Grundsätzlich bin ich gut ins Fighten gekommen, es war von unten weg richtig schwer. Oben habe ich dann leider einen kleinen Fehler gemacht, vielleicht wäre noch ein bisschen mehr gegangen. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und freue mich auf das Finale“, so die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin.
„Mein Ziel war es, vor Heimpublikum voll zu performen und alles rauszuholen. Ich war vor dem Wettkampf nervös, weil es die erste Standortbestimmung im Lead war. Jetzt bin ich doch erleichtert, dass es gut geklappt hat“, meinte Pilz.
Grund zur Freude hatte auch Mattea Pötzi. Die 22-jährige Kärntnerin erreichte als 16. ihr bestes Weltcup-Ergebnis. „Es war richtig cool, zum ersten Mal bin ich solide ins Semifinale eingezogen, nicht nur als Vorletzte oder Letzte. Das beste Weltcup-Ergebnis vor heimischem Publikum ist natürlich megacool.“
Die Finals der Damen und Herren steigen am Sonntag ab 19:20 Uhr in der ausverkauften Freiluft-Arena und sind live auf ORF Sport+ zu sehen.
WEITERES PROGRAMM IFSC CLIMBING WORLD CUP INNSBRUCK 2023
Sonntag, 18. Juni:
19:20 Uhr: Lead-Finale Damen & Herren (live auf ORF Sport+)
Fotos: KVÖ/Andreas Aufschnaiter