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Ach wie typisch – der unfehlbare TFV!

Die Neuwahlen im Tiroler Fußballverband sind noch nicht lange her. Geändert hat sich dort allerdings offenbar so gut wie gar nichts. Die Vorfälle rund um das Regionalliga-Spiel zwischen Imst und Zirl und der inzwischen beschlossenen Strafbeglaubigung mit 3:0 für die Heimischen lässt jedenfalls keinen anderen Rückschluss zu.

Zur Vorgeschichte: In einer Sitzung von Regional- und Tirolerliga wurde den anwesenden Trainern und Funktionären kundgetan, dass in der kommenden Saison fünf Wechsel möglich sein sollen. Eine etwaige Aussage eines der Vortragenden, dass dies aber erst beschlossen werden müsse, wurde nicht vernommen bzw. ging in der Diskussion unter.

Im Spielbetrieb wurde dann etwa Wörgl-Coach Denis Husic vom Schiedsrichter gestoppt, als er einen vierten Wechsel vornehmen wollte. St. Johann-Trainer Thomas Handle erging es gleich im Cup. Hall-Trainer Akif Güclü wies dann in weiterer Folge offenbar TFV-Vize Arno Bucher auf die Problematik hin. Ein Schreiben an die Vereine seitens des Verbandes gab’s trotzdem nicht.

Dies war auch nicht der Fall, als Andreas Schett den Regelreferenten des Unterlandes am 8. Juli dezidiert darüber informierte, dass es die Fehlmeinung gebe, dass fünf Wechsel erlaubt sind und die Vereine entsprechend gebrieft werden sollten.

Sprung zum Spiel in Imst: Martin Hofbauer hatte auf Zirler Seite bereits dreimal gewechselt, wollte in der Schlussphase Can Alak ins Spiel bringen. Worauf sich ein Wortwechsel zwischen dem Zirl-Coach und Schiri-Assi Milenko Golem ergab. Letzterer wies darauf hin, dass schon dreimal gewechselt worden sei. Hofbauer: „Es sind heuer fünf Wechsel erlaubt.“

Golem nahm dies zur Kenntnis, ließ den Wechsel zu. Ohne, was wohl zwingend nötig gewesen wäre, vorher Schiedsrichterin Olivia Tschon zu konsultieren.

Golems Version, die dieser in der Folge beim Verband deponierte, schaut offenbar anders aus. Dort heißt es angeblich, dass er Hofbauer zweimal ausdrücklich verboten hätte, nochmal zu wechseln.

Wie bitte? Und dann kommt dieser Wechsel trotzdem zu Stande. Der Trainer kann sich über die Autorität des Schiri-Assi hinwegsetzen?

Unglaubwürdiger geht’s ja gar nicht mehr. Und es scheint unausweichlich festzustehen: Golem hatte selbst von der Wechselregel schlichtweg keine Ahnung und beging mit dem Nicht-Konsultieren der Schiedsrichterin einen weiteren furiosen Fehler. Bravo!

Übrigens gab’s dann nach den Vorfällen in Imst dann, so heißt es, doch plötzlich eine Verbands-E-Mail, dass weiterhin nur drei Wechsel erlaubt sind. Boah, da wurde ja wahrlich blitzartig reagiert.

Im Strafsenat berief sich der Verband schließlich auf einen Paragrafen, der vorsieht, dass bei einem Wechselfehler eine Strafbeglaubigung vorzunehmen sei. Die Angst vor einem Präzedenzfall war allgegenwärtig!

Martin Hofbauer steht zu seinem Fehler, was ihn ehrt. Fakt ist aber auch, dass der Verband seine eigene Unzulänglichkeit wieder einmal auf einen einzelnen Verein samt Trainer abwälzt und sich selbst samt uninformiertem Seitenwachtler rein wäscht.

Tja, im TFV fühlen sie sich eben als die Unfehlbaren. Dabei wäre es durchaus schick, auch einmal eigene Fehler einzuräumen. Aber das werden sie in der Innsbrucker Stadionstraße wohl bis in alle Ewigkeit nicht lernen.

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