„Ich habe keine Ahnung von Fußball, ich schreibe nur darüber.“ Mein Leitsatz hat sich wieder einmal bestätigt. Denn eigentlich war an dieser Stelle der Abgesang auf den FC Bayern München eingeplant. Und was machen Müller & Co.? Holen die sich doch glatt den Titel. Ähnlich dramatisch wie 2001 als Patrik Andersson in der Nachspielzeit die Münchner zum Meistertitel schoss. Leidtragender damals wie heute ein Club aus dem Ruhrpott. War es vor 22 Jahren Schalke 04, erwischte es diesmal Borussia Dortmund. Wobei „den Titel geholt“ mir etwas übertrieben scheint. Vielmehr hat man ihn geschenkt bekommen. Mit weniger als 71 Punkten Meister zu werden, gelang zuletzt in der Saison 2009/10. Damals waren es 70.
Dass aber kaum jemand über den 32. Titel spricht, als vielmehr über den Rausschmiss von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic samt Meisterfeier-Verbot für Kahn, passt irgendwie zu dieser Saison. Ja, es gibt am Weisswurst-Äquator noch viel zu tun. Sowohl am als auch abseits des Rasens. Aber mutig sind die Herren um Herbert Hainer allemal. Denn einen Oliver Kahn einfach mal so abzuservieren, da „braucht`s schon Eier“ wie der „Titan“ dereinst meinte. Und dass mit ihm nicht zu spaßen ist, ist bekannt. Frag nach bei Andreas Herzog und Heiko Herrlich. Apropos Herrlich: Zu seinem Ex-Club Dortmund fällt mir nur der Titel einer Komödie aus dem Jahre 1994 ein: „Dumm und dümmer.“