Telfs stirbt den Chancentod

„So einen Querlauf habe ich noch nicht oft erlebt. Gut, dass uns das im oberen und nicht im unteren Play Off passiert.“ Selbst der schon lange im Trainergeschäft tätige Werner Rott wirkte nach dem 1:4 gegen Fügen, dem fünften sieglosen Spiel in Folge ratlos. Dass seine Mannschaft seit der Punkteteilung nur magere vier Zähler holte, hat im Großen und Ganzen einen Grund: Die mangelhafte Chancenverwertung.

Auch gegen Fügen starben seine „Säbelzahntiger“ den Chancentod. Dabei gelang ein Auftakt nach Maß. Julius Perstaller zeigte sich nach elf Minuten für das 1:0 verantwortlich. Wenig später setzte Michael Augustin einen Ball an den Pfosten. Kurz darauf allerdings die erste kalte Dusche. Beim Versuch einen harmlosen Ball zu klären, rutschte Goalie Tobias Rottensteiner aus, Fügens Stefan Hussl brauchte nur noch Danke zu sagen. Von diesem Ausrutscher verunsichert, machte Rottensteiner – musste kurzfristig für Christoph Häfele, der sich beim Aufwärmen verletzte, in den Kasten – auch in weiterer Folge nicht den sichersten Eindruck. „Ihn trifft an der Niederlage aber die wenigste Schuld. Er hat erst knapp vor Anpfiff erfahren, dass er spielt. Dass du bei so einem Kaltstart dann nervös bist, ist doch völlig normal. Und hätten wir unsere Chancen alle genutzt, hätten auch die vier Gegentore nichts getan“, haderte Rott weniger mit der Defensivleistung als wieder einmal mit der mangelhaften Chancenverwertung. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo ansetzen. Denn bis zum gegnerischen Strafraum machen wir alles richtig. Aber ab dann haben wir die Seuche am Fuß. Allein in den letzten drei Spielen müssen wir 15 bis 20 Tore schießen. Diesmal hatten wir fünf, sechs Hunderter.“

Aber Rund will derzeit einfach nicht in Eckig. Zu allem Überdruss scheiterte der ansonsten so sichere Elfmeterschütze Julius Perstaller auch noch vom Punkt. „Es ist eine Mischung aus Pech, Unvermögen und fehlender Kaltschnäuzigkeit“, bringt es der Telfs-Coach auf den Punkt. „Und auf der anderen Seite werden wir für jeden Fehler eiskalt bestraft. Auf Dauer ist das frustrierend.“

Wenig Spaß hat Rott auch mit der zweieinhalbwöchigen Pause. Nach dem Derby in Imst – am Mittwoch – gilt es erst mal die Füße hoch zu lagern, ehe es am 10. Juni gegen Schwaz zum letzten Saisonspiel kommt. „Auf der einen Seite spielst du zahlreiche englische Wochen wo kaum Zeit zur Regeneration bleibt, und dann hast du eine Runde vor Schluss so eine lange Pause. Das ist für mich unverständlich.“

SV TELFS – SV FÜGEN 1:4 (1:3). Tore: Perstaller (11.); Hussl (16., 52.), Gründler (26.), Egger (38.).

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