Mit Jessica Pilz schaffte es am Samstag beim IFSC Boulder-Weltcup in Seoul (KOR) eine rot-weiß-rote Athletin nach einer ansprechenden Performance in das Semifinale. Die Qualifikation der Herren musste aufgrund starker Regenfälle auf Sonntag verschoben werden. Bereits am Freitag sorgten Lukas Knapp (neue persönliche Bestmarke) und Tobias Plangger (gelungenes Comeback) aus österreichischer Sicht für einen soliden Auftakt im ersten Speed-Weltcup der Saison.
Nach Platz 10 in Hachioji (JPN) gelang Pilz auch beim zweiten Boulder-Weltcup der Saison im koreanischen Seoul der Sprung ins Halbfinale. Die Olympia-Teilnehmerin zog als Siebente in ihrer Gruppe mit drei Tops und fünf Zonen souverän in die Runde der besten 20 Athletinnen ein. Johanna Färber und Franziska Sterrer zeigten sich im Vergleich zum Auftaktbewerb stark verbessert, hatten das Glück aber nicht auf ihrer Seite und verpassten die Qualifikation jeweils mit zwei Tops und fünf Zonen. Das Duo landete am Ende auf den Plätzen 29 (Färber) und 31 (Sterrer).
„Jessy ist es in der Qualifikation gut gegangen, sie hat einen tollen Lauf gehabt und gut reingefunden. Nach drei Tops war sie bei einem weiteren Boulder dran, da hatte sie die schwere Stelle schon überwunden. Es war alles sehr knapp beisammen, das Feld hat sich zusammengeschoben. So haben es einige Finalistinnen von Hachioji heute nicht in die Top-30 geschafft. Franzi und Jo haben ebenfalls gut performt, hatten aber in den entscheidenden Momenten heute nicht das Glück auf ihrer Seite“, erklärte KVÖ-Coach Katharina Saurwein.
Franziska Sterrer haderte nach der Qualifikation: „Der Knoten will einfach nicht aufgehen. Wie schon in Japan war ich auch heute wieder ganz knapp dran an den Tops. Es ist zwar im ersten Moment sehr undankbar, aber gibt trotzdem ein gutes Gefühl für die Saison. Es ist sicherlich noch einiges drinnen. Ich hoffe, dass ich bei den nächsten Weltcups die Leistung auf den Punkt bringen kann. Beim letzten Boulder habe ich mich etwas an der Schulter verletzt. Ich werde schauen, dass ich schnellstmöglich wieder ganz fit bin und wieder Gas geben kann.“
Auch Teamkollegin Johanna Färber war am Ende knapp am Semifinal-Einzug dran: „Leider ist es nicht so gelaufen wie erhofft. Beim zweiten Boulder konnte ich das Top nicht halten, das wäre das Halbfinale gewesen. Es war extrem knapp, aber es gibt momentan so viele fitte Mädels. Man muss einfach in allen Bereichen einen perfekten Tag erwischen. Ich habe eine deutliche Steigerung bei mir gesehen, das stimmt mich für den nächsten Boulder-Weltcup in Salt Lake City sehr optimistisch.“
Regen verhindert Herren-Qualifikation
Starke Regenfälle haben am Samstag die Qualifikation der Herren verhindert, die nun auf Sonntag 10 Uhr Ortszeit verschoben werden musste. „Das Wetter hat heute einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei den Herren waren die Matten, die Wand und die Griffe einfach zu nass. Der Veranstalter hat zwar alles versucht, um die Qualifikation durchzubringen, aber hatte am Ende keine andere Wahl. Der Zeitplan ist morgen sehr straff, daher wird es keine Finalrunde geben. Die Wertung erfolgt ausnahmsweise nach den Ergebnissen im Halbfinale“, erklärte Saurwein.
Solider Auftakt für Knapp und Plangger
Bereits am Freitag waren Lukas Knapp und Tobias Plangger beim ersten Speed-Weltcup der Saison in Seoul im Einsatz. Die internationalen Speed-Spezialisten zündeten ein regelrechtes Feuerwerk. Mittendrin statt nur dabei war einmal mehr der Indonesier Veddriq Leonardo, der mit 4,90 Sekunden nicht nur einen neuen Weltrekord aufstellen konnte, sondern mit dieser Fabelzeit auch Sportgeschichte schrieb. Er ist somit der erste Athlet, der die magische Schallmauer von 5 Sekunden unterbieten konnte. Tobias Plangger und Lukas Knapp sorgten aus österreichischer Sicht für einen soliden Auftakt und belegten im 68-köpfigen Teilnehmerfeld die Plätze 33 und 35.
„Ich habe gewusst, dass es heuer sicherlich schneller wird als im vergangenen Jahr. Aber dass die Zeiten so schnell sind, das hat mich geflasht. Mit meiner Leistung bin ich nicht unzufrieden. Nachdem ich im ersten Run am drittletzten Griff geflogen bin, habe ich im zweiten Lauf nicht mehr voll riskiert. Von daher habe ich mir noch Reserven aufgehalten. In Jakarta will ich meine Zeit noch einmal verbessern, das ist mein primäres Ziel“, bilanzierte Knapp, der mit 5,74 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke aufstellen konnte.
Teamkollege Plangger zeigte sich nach seinem Comeback und einer Zeit von 5,79 Sekunden ebenfalls zufrieden: „Ich bin megahappy mit dem Wettkampf. Ich habe gute Läufe geschafft und bin nach zehnmonatiger Wettkampfpause und der schweren Verletzung wieder froh, dass ich dort bin, wo ich hingehöre. Für mein Gefühl war der Bewerb in Seoul sehr wichtig. Ich habe gemerkt, dass die Schulter unter extremer Belastung hält und keine Probleme mehr macht. Die beiden Runs waren solide, haben aber noch ordentlich Potenzial.“
Foto: IFSC/Tosidis