Mit zwei Halbfinaleinzügen und einem Top-Ten-Platz beenden Österreichs Kletter-Asse den ersten Boulder-Weltcup der Saison in Hachioji. Jessica Pilz kann mit Rang zehn zufrieden bilanzieren, den Finaleinzug verpasste die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin nur knapp.
Im Semifinale spielte Pilz erneut ihre Klasse aus und bewies, dass ihre Form stimmt. Mit einem Top und drei Zonen auf den vier Bouldern belegte sie den zehnten Platz. Und es wäre sogar noch mehr drin gewesen: Mit einem Top mehr wäre Pilz ins Finale der Top-Sechs eingezogen.
„Ganz zufrieden kann ich nicht sein, weil das Finale drin gewesen wäre. Aber unzufrieden darf man mit einem Top-Ten-Platz zum Auftakt auch nicht sein. Im Bouldern ist die Dichte enorm hoch, man darf sich keinen Fehler leisten. Es ist schon ein bisschen schade, weil ich im Finale gerne noch einmal geklettert wäre“, resümiert Pilz.
Bei den Damen holte schließlich die US-Amerikanerin Brooke Raboutou ihren ersten Sieg im Boulder-Weltcup, Hannah Meul (GER) und Anon Matsufuji (JPN) komplettierten das Podest.
Užnik blickt nach vorne
Bei den Herren war von Beginn an klar: Das Halbfinale wird zur Nervensache. Eine sehr spezielle und schwierige Runde verlangte den Athleten alles ab, nur sieben konnten Tops erreichen. Für Nicolai Užnik lief es nicht nach Wunsch. Auf den ersten beiden Bouldern, auf denen alle Athleten zu kämpfen hatten, holte der in Innsbruck lebende Kärntner keine Wertung. Mit zwei Zonen auf den letzten beiden Bouldern sorgte er für einen versöhnlichen Abschluss und Rang 18. Bei beiden Bouldern war Užnik am Top-Griff dran, mit einem Top hätte er sogar Chancen auf das Finale gehabt.
„Es war eine sehr spezielle Runde, ich bin nie wirklich in den Flow gekommen. Spaß hat es leider keinen gemacht, weil ich mir einfach schwer getan habe. Aber auch das ist Bouldern, solche Wettkämpfe gehören einfach dazu“, bilanziert der amtierende Boulder-Europameister.
Der Blick ist bereits nach vorne gerichtet, in fünf Tagen folgt schon der zweite Boulder-Weltcup der Saison in Seoul (KOR). „Körperlich fühle ich mich gut, ich habe das Minimalziel Halbfinale erreicht. Darauf kann ich aufbauen.“
KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein zeigt sich zufrieden mit dem Auftakt: „Man hat in Hachioji wieder einmal gesehen, wie dicht das Feld im Bouldern mittlerweile ist. Mit etwas mehr Glück hätten wir mehr Athleten im Halbfinale gehabt, Stefan Scherz und Jakob Schubert waren knapp dran. Auch im Semifinale hat nicht viel auf das Finale gefehlt. Ich bin überzeugt, dass das Ergebnis in Seoul noch besser aussehen wird, drauf haben es alle.“
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