Tirolfoto/Erich Spiess

Franzi zieht zufrieden Bilanz

Die Ötztalerin Franziska Gritsch war im zurückliegenden Weltcupwinter der Alpinen eine Konstante in einem häufig schlingernden Damenteam des ÖSV. Ihr persönlicher Rückblick auf den Skiwinter 2022/2023 fällt im Interview mit sportszene.tirol sehr positiv aus.

Der Weltucpwinter 2022/23 ist Geschichte. Rund um das Damenteam des ÖSV gab’s vor allem medial immer wieder riesigen Wirbel. Dir selbst sind aber sehr gute Rennen gelungen. Wie fällt deine persönliche Bilanz aus?

Meine persönliche Bilanz fällt sehr positiv aus. Für mich war es bisher einer der besten Winter – oder besser gesagt in der Statistik sogar die erfolgreichste Weltcupsaison, was mich sehr freut, mich zusätzlich motiviert und mich auf meinem Weg bestärkt. 

Du hast vor allem in zweiten Läufe oft gewaltig aufgezeigt, da mehrere Bestzeiten gefahren. War es die Konstanz, die noch etwas gefehlt hat?

Die Konstanz, finde ich, hat man durchaus in den gesamten Ergebnissen erkennen können, wo ich mich Schritt für Schritt heran gearbeitet habe. Die Bestzeiten in den zweiten Läufen, sind oft durch verschiedene Situationen zustande gekommen, was ich für mich richtig einordnen möchte. Dennoch zeigt es mir, was für mich persönlich möglich ist und gibt mir auf jedenfalls Auftrieb! 

Welche Rennen waren deine besonderen Highlights im vergangenen Winter?

Da gibt es einige! Ein Höhepunkt war definitiv der Riesenslalom von Are wo ich nach dem ersten Durchgang auf Platz 3 gelegen bin und dann leider kurz vor dem Ziel ausgeschieden bin. Ein weiteres Highlight war sicher auch der Moment in Kvitfjell, wo ich im Super G ins Ziel kam und die 1 aufgeleuchtet hat, ich schlussendlich Dritte wurde, mein erstes Podest in einer Speed-Disziplin gewinnen und das Siegertreppchen sogar mit zwei Teamkolleginnen teilen konnte! Bei der Weltmeisterschaft war eigentlich jedes Rennen für sich ein Highlight, vor allem weil ich in einigen Rennen starten (Kombi, Slalom, Riesenslalom, Parallel, Parallel-Team…) und einiges an Erfahrung mitnehmen konnte.

Gab es auch persönliche große Enttäuschungen?

Enttäuschungen gibt es immer wieder im Sport. Diese gehören einfach auch dazu. Für mich gab’s immer wieder kleinere Dämpfer während des Winters. Von denen wollte ich mich, aber keinesfalls draus bringen lassen. Ich möchte mich auch bei meinem engsten Umfeld und den Personen bedanken, die mir sehr nahe stehen und mir immer wieder den Rücken stärken oder auch mal den Kopf gerade richten.

Rückblickend erscheint es, dass es im Winter 2021/22 von dir die genau richtige Entscheidung war, im Europacup anzutreten. Dort hast du nach einer schwierigen Phase wieder zu deiner Form gefunden. Wie bewertest du das?

Ich konnte damals im Europacup sportlich wie auch persönlich viel lernen, mitnehmen und wachsen. Von den damaligen Erfahrungen mit dem Antreten in allen Disziplinen und dem intensiven Programm profitierte ich sicher auch in der nun zu Ende gegangenen Saison. 

Eine spezielle Frage: Wie nimmt man als Mitbewerberin die unglaublichen Leistungen von Mikaela Shiffrin wahr?

Mikaela ist einfach unglaublich! Sie prägt den gesamten Skisport und hebt ihn auf ein neues Level – extrem beeindruckend und für mich ein Privileg, mich mit der besten Skirennläufern zu messen. Sie ist eine irrsinnige Inspiration. Man sieht was mit harter Arbeit, einem guten Team und Willenskraft alles möglich ist.  

Wie sehen nun deine nächsten Wochen aus? Hast du Zeit zum Entspannen und Urlaub? Wann fängst du wieder mit dem Training an?

Für mich gab es nach den Österreichischen Meisterschaften mal eine Woche ein bisschen Entspannung. Aber gleich Anfang April stehen die Leistungstests an. Dann wird der Blick Richtung neue Saison gerichtet und eventuell noch das ein oder andere Schneetraining absolviert, ehe es für mich in den anschließenden Konditionsblock geht. Daher ist von Urlaub derweil noch keine Rede – aber der kommt dann auch noch mit Sicherheit! 

Foto: Tirolfoto/Erich Spiess

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