ÖRV/Reker

Finaler Showdown

Beim Saisonfinale im deutschen Winterberg entscheidet sich am Wochenende das Rennen um die großen Kristallkugeln. Die ÖRV-Schlitten, die den Gesamtweltcup aufgrund ihres Zwischentiefs zu Jahresbeginn bereits vorzeitig abschreiben mussten, wollen beim Endspurt noch einmal aufzeigen.

Nach einem bärenstarken ersten Saisondrittel ließ die Blechserie von Sigulda, wo die ÖRV-Asse bei den Weltcupentscheidungen und der Europameisterschaft knapp am Podest vorbei gerodelt waren, die Träume auf einen Erfolg im Gesamtweltcup vorzeitig platzen. Die Reaktion auf den Dämpfer fiel zwei Wochen später mit acht Medaillen bei der Weltmeisterschaft mehr als positiv aus. Das soll nicht über die fehlende Konstanz hinwegtäuschen, unterstreicht aber die Qualität der heimischen Schlitten, die am Wochenende in der VELTINS-EisArena noch einmal aufzeigen wollen.

Die große Kristallkugel bei den Damen-Doppelsitzern ist den Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer zwar nicht mehr zu nehmen, der Endspurt um Platz zwei ist dafür umso spannender. Selina Egle und Lara Kipp starten mit einem Vorsprung von zwei Zählern auf die deutschen Doppel-Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal in die Entscheidung. Ebenfalls Chancen auf einen Top-3-Platz in der Endabrechnung haben Wolfgang Kindl und David Gleirscher,die bei den Herren aktuell auf den Rängen drei und vier liegen. Dafür müssen die Österreicher allerdings den Deutschen Max Langenhahn, der zuletzt fünf Rennen in Serie gewinnen konnte, sowie den starken Letter Kristers Aparjods auf Distanz zu halten. Auch im Team-Staffel-Weltcup könnte in der Gesamtwertung noch der Sprung auf das Podest gelingen. Nach der Doppelnull von Sigulda kehrte Österreich zuletzt mit dem Sieg in Altenberg und Platz drei in St. Moritz zurück auf die Überholspur. Auf den dritten Gesamtrang fehlen dem ÖRV-Team vor dem finalen Staffel-Bewerb, der am Sonntag erfolgt, 25 Zähler.

Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer): „Im Gesamtweltcup hat uns heuer schlicht und einfach die Konstanz gefehlt. Speziell die beiden verkorksten Rennwochenenden in Sigulda tun rückblickend weh, da hat uns erst die Grippewelle, dann Pech und schließlich Unvermögen stark eingebremst. Wir wollen uns beim Saisonfinale noch einmal von unserer besten Seite zeigen, haben noch Chancen auf Top-3-Plätze im Gesamtweltcup und werden entsprechend fokussiert an die Sache herangehen.“

Selina Egle: „Wir haben in dieser Saison mit zwei WM-Silbermedaillen, drei Weltcupsiegen und drei weiteren Podestplätzen bereits viel mehr erreicht als wir uns selber zugetraut haben und starten so gesehen ohne Druck in die letzte Entscheidung. Wir wollen noch einmal alle Kräfte mobilisieren, voll angreifen und um den Sieg mitfahren, natürlich wäre es fein, wenn wir die deutschen Mädels in Schach halten können.“

Wolfgang Kindl: „An den Trainingstagen hat die Bahn aufgrund der warmen Temperaturen stark nachgelassen, zum Wochenende hin soll es deutlich kälter werden, damit werden die Karten neu gemischt. Der dritte Platz im Gesamtweltcup wird schwierig, weil Max (Langenhan) zuletzt in einer eigenen Liga unterwegs war, aber ich werde alles versuchen, möchte die Saison unbedingt mit einem Erfolgserlebnis abschließen.“

ÖRV-Team/Winterberg:

Doppelsitzer:
Selina Egle/Lara Kipp
Juri Gatt/Riccardo Schöpf, Yannick Müller/Armin Frauscher, Thomas Steu/Lorenz Koller

Einsitzer:
Madeleine Egle, Hannah Prock, Lisa Schulte
David Gleirscher, Nico Gleirscher, Wolfgang Kindl, Jonas Müller

Ausschreibung Weltcupfinale Winterberg

Foto: ÖRV/Reker

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