ÖRV/Reker

Drei Medaillen zum WM-Auftakt

Die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler feierten bei den Titelkämpfen in der stimmungsgeladenen Thüringer Eisarena von Oberhof einen WM-Auftakt nach Maß. Jonas Müller raste im Sprint, der seit 2016 Bestandteil des WM-Programms ist und in lediglich einem Durchgang mit einem fliegenden Start entschieden wird, zu Silber. Im Doppelsitzer eroberten Selina Egle und Lara Kipp ebenfalls Silber, Yannick Müller und Armin Frauscher jubelten bei den Herren über die Bronzemedaille. Die Entscheidungen waren aufgrund der engen Zeitabstände nichts für schwache Nerven.

Österreichs Herren setzen ihren Erfolgslauf im Sprint fort. Seit 2017 stand immer zumindest ein heimischer Einsitzer auf dem WM-Podest, für Jonas Müller war es die zweite Sprint-WM-Medaille nach 2019, wo der Vorarlberger in Winterberg Gold schürfte. Damit fand der Bludenzer nach seinem Crash und dem Totalschaden von Sigulda die richtige Antwort. Olympiasieger David Gleirscher belegte hinter Max Langenhan (GER) Platz vier, Titelverteidiger Nico Gleirscher beendete das Rennen auf Rang sechs, Wolfgang Kindl belegte Platz acht. Den WM-Sprint der Damen entschied Dajana Eitberger mit einer tausendstel Sekunde Vorsprung auf Teamkollegin Julia Taubitz für sich, Anna Berreiter komplementierte als Dritte das rein deutsche WM-Podest. Die ÖRV-Damen Madeleine Egle und Lisa Schulte teilten sich nach beherzten, aber nicht ganz fehlerfreien Fahrten Rang fünf. Hannah Prock, die in der Qualifikation die viertschnellste Zeit gefahren war, wurde aufgrund eines technischen Fehlers (Überschreitung des Spaltmaßes) disqualifiziert.

Auch bei den Doppelsitzern, die die Sprint-Bewerbe eröffneten, entwickelte sich ein packender Tausendstel-Krimi um die Medaillen. Selina Egle und Lara Kipp, die mit drei Weltcupsiegen hervorragend in die Saison gestartet sind, jubelten bei ihrem WM-Debüt über Silber. Den Österreicherinnen fehlten lediglich 16 tausendstel Sekunden auf Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal, Bronze ging an die Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer. Die Junioren-Europameisterinnen und Vize-Weltmeisterinnen von Bludenz, Lisa Zimmermann und Dorotha Schwarz, beendeten ihr Debüt in der Allgemeinen Klasse auf Rang zwölf.

Bei den Herren hatten Toni Eggert und Sascha Benecken nach 26,246 Fahrsekunden die Nase knapp vorne, für die Thüringer Lokalmatadore war es die zweite Goldmedaille im Sprint nach 2019. Silber ging an deren Landsleute und Titelverteidiger, Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER), Bronze an das ÖRV-Duo Yannick Müller und Armin Frauscher. Für den Vorarlberger und seinem Tiroler Untermann, die sich seit der Saison 2018/19 den Schlitten teilen und beim Weltcupauftakt in Igls im vergangenen Dezember ihren ersten Weltcupsieg im Sprint feierten, ist es der größte Erfolg ihrer Karriere. Thomas Steu und Lorenz Koller kassierten nach einem Fahrfehler Ausgangs der Kurve 13 eine Bande und beendeten das Rennen auf Rang sieben, Juri Gatt und Riccardo Schöpf mussten ihre Medaillenträume nach einem Kippsturz ad acta legen.

Am Samstag werden im klassischen Format zunächst im Doppelsitzer die Medaillen vergeben, anschließend folgt die WM-Entscheidung im Einsitzer der Damen. Der Sonntag wird vom Rennen der Herren Einsitzer eröffnet und mit dem Team-Staffel-Bewerb finalisiert.

Jonas Müller: „Ich freue mich riesig, es ist so cool unter der Fahrt hört man die Zuschauer schreien, es ist ein gewaltiges Gefühl. Die ganze Woche war schon richtig gut, jetzt mit dem ersten Rennen so die WM anzufangen ist gewaltig. Jetzt freue ich mich auf den freien Tag und dann auf das Rennen am Sonntag, ich werde wieder voll angreifen.“

Selina Egle: „Es ist ein gewaltiges Gefühl. Dass es hinten raus so eng geworden ist, macht es umso spannender und umso cooler. Nach dem Training, wo wir in den Kurven 10 und 11 Probleme hatten und dem Quali-Lauf, der auch nicht nach Wunsch verlaufen ist, sind wir mit der Silbermedaille mehr als zufrieden.“

Yannick Müller: „Das Training war etwas ziemlich durchwachsen, aber wir haben uns zum Rennen hin gut steigern und unsere Leistung abrufen können. Wir haben am Start mitbekommen, dass die Teamkollegen vor uns nicht so gut gefahren sind und gewusst, dass es an uns liegt. Wir haben voll attackiert und sind belohnt worden.“

Armin Frauscher: „Die Medaille hat für uns eine sehr große Bedeutung. Die Woche war nicht einfach, wir haben hart arbeiten müssen, noch einmal ein großes Dankeschön an Peter Penz, der unermüdlich im Schlittenraum getüftelt hat. Wenn man dann zusammen die Leistung abgerufen hat und zu zweit am Podest steht, dann ist das schon sehr cool.“

Foto: ÖRV/Reker

Ergebnisse

Sprint Damen Einsitzer

Sprint Herren Einsitzer

Sprint Damen Doppelsitzer

Sprint Herren Doppelsitzer

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