Schmalhans ist am Emat Küchenmeister

Sponsoren wären abgesprungen, Spieler hätten ihr Geld nicht bekommen und wären deshalb nicht zum Training erschienen: Die Telfer Gerüchteküche brodelte zuletzt gewaltig. Für Stefan Höller, sportlicher Leiter der „Säbelzahntiger“, ist derartiges Gerede nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas.

„Dass nach Corona jeder Club seine Hausaufgaben machen muss, versteht sich von selbst. Und natürlich spüren auch wir die Inflation und sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Aber, dass wir angeblich Sponsoren verloren haben ist völliger Quatsch. Im Gegenteil: wir haben sogar welche dazugewonnen. Und, dass Spieler nicht zum Training gekommen wären, weil sie angeblich kein Geld bekommen haben, ist mir auch neu. Jeder Spieler hat das bekommen, was vereinbart war. Und der Spielbetrieb ist ebenfalls gesichert. Viel mehr gibt es zu diesem Thema eigentlich nicht zu sagen“, so Höller. Dass das geplante, gemeinsame Trainingslager von Damen-, Einser-, Zweier- und U-18-Mannschaft nun doch nicht stattfindet – lediglich die Damen reisen zu Vorbereitungszwecken an den Gardasee, bezahlen den Großteil der Kosten aus eigener Tasche – hat laut dem sportlichen Leiter, der sein Amt mit Sommer niederlegt, nicht nur finanzielle Gründe. „Natürlich müssen wir uns nach der Decke strecken. Deshalb wäre der Selbstbehalt für die Spieler auch höher gewesen. Aber wir müssen in erster Linie die Kernaufgaben eines Vereines ins Auge fassen. Da geht es auch um den Nachwuchs und nicht nur um die erste Kampfmannschaft.“

Was das Sportliche angeht, läuft auch nicht alles nach Plan. So droht etwa Stürmer Julius Perstaller wegen einer bevorstehenden Meniskus-Operation länger auszufallen. Simon Ribis beendete seine Karriere und Valerio Espa wechselte zu Liga-Rivalen Imst. Ausfälle, die zum größten Teil intern kompensiert werden. So wurden Fabian Bartl, Fabian Schreter und Raphael Zoller von der zweiten Mannschaft hochgezogen. Der einzige echte Neuzugang ist Tobias Pichler. Der Südtiroler kommt vom SSV Naturns, erzielte in der Saison 21/22 fünf Treffer für den Landesligisten. „Tobi ist extrem ehrgeizig und ein spritziger, bissiger Spielertyp. Außerdem ist er ein Linksfuß, was sicher ein Vorteil ist“, so Trainer Werner Rott. Der zieht ein straffes Programm durch, bittet seine Kicker seit 9. Jänner viermal in der Woche zum Training. „Mir ist wichtig, dass jeder Spieler vor dem ersten Testspiel mindestens 20 Einheiten absolviert hat.“

Was die eigene Zukunft anlangt, hält sich der Telfs-Coach weiter bedeckt. „Spätestens im Sommer werden wir sehen wie es weitergeht.“ Ähnlich sieht es Stefan Höller. Der Noch-Sportliche-Leiter gibt sich von diversen Gerüchten, dass bereits Kontakte mit anderen namhaften Trainer bestünden, unbeeindruckt. „Wir haben definitiv mit niemand anderem gesprochen und werden das auch nicht tun. Jetzt lassen wir mal die Rückrunde beginnen und dann werden wir mit Werner Gespräche führen. Er ist unser erster Ansprechpartner.“

Hat sich bereits ein Bild von seiner neuen Heimstätte gemacht: Telfs-Neuzugang Tobias Pichler. Foto: sportszene.tirol

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