Nur knapp 50 Zuschauer pilgerten am Sonntag in die Kufstein-Arena, um das letzte Spiel der Qualifikationsrunde zwischen den „Dragons“ und Götzens zu verfolgen. Kein Wunder, lief zur selben Zeit doch das hochdramatische WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich. Aber auch das Endspiel um das letzte Play-Off-Ticket hatte so einiges zu bieten. Nach 0:3-Rückstand mutierten Strobl & Co. doch noch zu „Drachentötern“, qualifizierten sich dank eines 8:4-Erfolges doch noch für das Play Off der besten vier Landesliga-Teams.
„Ich bin irrsinnig stolz auf die Mannschaft. Die Qualifikation für das Obere Play Off ist ein Riesenerfolg den man in Anbetracht unserer finanziellen Mittel nicht hoch genug einschätzen kann“, konnte die Laune bei Headcoach Manuel Weichselbraun nach Spielende viel besser nicht sein. Dabei gab es lange Zeit Bedenken, ob seine Mannschaft das letzte Spiel überhaupt ernst nimmt, zumal es auch Stimmen gab, die Götzens lieber im Unteren Play Off gesehen hätten. „Wir haben am Donnerstag nochmals besprochen wo die Reise hingehen soll, und die Mannschaft hat sich klar dafür ausgesprochen, alles zu geben um ins Obere Play Off einzuziehen.“
Allerdings sah es beim entscheidenden Match in Kufstein lange Zeit danach aus, als ob die Mannschaft einen Stimmungswechsel vollzogen hätte und sich wehrlos ergeben wollte. Nach dem ersten Drittel stand ein 3:0 für die Hausherren auf der Anzeigentafel. Und es dauerte bis zur 29. Minute ehe Götzens durch Nico Strobl erstmals anschrieb. „Wir haben das erste Drittel komplett verschlafen“, musste Weichselbraun in der Kabine ungewohnt laut werden. „Ich war einfach schwer enttäuscht, weil man zu keiner Zeit den unbedingten Willen gewinnen zu wollen gesehen hat.“ Der war dann mit Fortdauer des Spiels immer mehr zu spüren. „Nach dem zweiten Treffer ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen und sie hat sich Tor um Tor erarbeitet. Vielleicht war sich Kufstein nach dem 3:0 aber auch eine Spur zu sicher.“
Für das bereits am Donnerstag beginnende Obere Play Off – Götzens gastiert abermals in der Kufstein-Arena – gibt sich der Coach angriffslustig. „Die Burschen haben sich das hart erarbeitet und können jetzt zeigen, dass sie richtige Männer sind. Aber man hat schon in der Qualifikationsrunde gesehen, dass wir Teams wie Weerberg oder Kufstein durchaus schlagen können.“ Ein genaues Ziel lässt sich Weichselbraun dann doch nicht entlocken. „Wir werden von Spiel zu Spiel schauen. Aber natürlich wollen wir einem etwaigen Duell mit Mils aus dem Weg gehen. Stellt sich nur die Frage, ob Weerberg ein viel angenehmerer Gegner ist.“
Kufstein II – Götzens 4:8 (3:0, 0:3, 1:5). Tore für Götzens: 3:1 Strobl (29.), 3:2 Peer (30.), 3:3 Weichselbraun (34.), 3:4 Weichselbraun (43.), 3:5 Eller (46.), 3:6 Strobl (50.), 3:7 Obser (54.), 4:8 Weichselbraun (60.). Strafminuten: 10:8. Schüsse auf das Tor: 32:34.