Neben dem nationalen Skiverband ist der Österreichische Rodelverband seit Jahrzehnten der verlässlichste Medaillen-Lieferant bei Großereignissen wie Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Die Verantwortlichen um Präsident Markus Prock haben aber nicht nur die Stars der Mannschaft im Fokus, sondern legen auch größten Wert auf eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit. Im Schatten von Wolfgang Kindl und Co. können sich so junge Athleten Schritt für Schritt entwickeln.
Eines der größten Talente ist zweifelsfrei der 17-jährige Fabio Zauser vom Rodelverein Imst, der in der vergangenen Saison den Gesamt-Weltcupsieg in der Klasse Jugend A männlich geholt hat. Im bevorstehenden Winter geht er nun in der Junioren-Klasse an den Start. Und will auch dort sein volles Leistungsvermögen abrufen.
Gute Saisonvorbereitung
Die Vorbereitung auf den Weltcupwinter 2022/2023 verlief laut Zauser ausgezeichnet. „Wir waren in der ersten Oktoberwoche zunächst auf der neuen Bahn in Lillehammer und haben dort täglich zwei Trainingsläufe absolviert. Ich hab’ mich dort schnell wohl gefühlt und die Bahn gut erarbeitet”, erzählt der Imster.
Danach wurde eine Woche in Sigulda trainiert. Nach einem kurzen Heimataufenthalt ging’s noch nach Winterberg, ehe noch auf der heimischen Bahn in Innsbruck/Igls trainiert wurde. „In Summe hab’ ich 143 Trainingsfahrten absolviert. Das ist wirklich nicht wenig”, lacht Zauser.
In der Endphase der Vorbereitung liegt der Fokus nun auf Schnelligkeit und Schnellkraft. Denn: „Früher wurden die Rennen großteils in der Bahn entschieden. Durch die rasante Materialentwicklung kommt es inzwischen aber immer mehr auf den Start an. Da muss man gut dabei sein, um Siegchancen zu haben.”
Zauser fühlt sich wohl
Wie sind nun die Erwartungen für die erste Saison im Junioren-Weltcup? Zauser: „Es ist vor Beginn der Saison immer schwer einzuschätzen. Aber ich fühle mich auf der Rodel und in den Bahnen sehr wohl. Und natürlich habe ich inzwischen einiges an Erfahrung gewonnen. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich im Winter die harte Arbeit während der Sommermonate im Rennmodus umsetzen kann.”
Das erste Weltcuprennen bestreitet er am 31. November ab 14 Uhr in Lillehammer. Die Bahn kennt er von der Trainingswoche im Oktober bestens und meint: „Es gibt einige technische Herausforderungen im oberen Teil. Die Kurven dort sind nicht so, wie wir sie sonst kennen. Besonders anspruchsvoll ist die Kurvenkombination 12-13 im unteren Teil – sie ist zweifelsohne die Schlüsselstelle.”
Neben insgesamt sechs Weltcups, stehen für Zauser in der neuen Saison auch eine Europameisterschaft, die im Rahmen des Weltcup-Wochenendes in Altenberg (16. bis 17. Dezember) als „Race in Race” gefahren wird, und am 14. und 15. Jänner 2023 die Junioren-Weltmeisterschaft in Bludenz am Rennplan.
Junioren-Weltcup 2022/2023, Rennplan:
30. November/1. Dezember 2022 1. Junioren-Weltcup Lillehammer (Norwegen)
2./3. Dezember 2022 2. Junioren-Weltcup Lillehammer (Norwegen)
9./10. Dezember 2022 3. Junioren-Weltcup Winterberg (Deutschland)
16./17. Dezember 2022 4. Junioren-Weltcup Altenberg (Deutschland)
18./19. Jänner 2023 5. Junioren-Weltcup Bludenz (Österreich)
20./21. Jänner 2023 6. Junioren-Weltcup Bludenz (Österreich)
Meisterschaften:
16./17. Dezember 2022 FIL Junioren Europameisterschaft Altenberg (Deutschland)
14./15. Jänner 2023 FIL Junioren Weltmeisterschaft Bludenz (Österreich)
Titelbild: Fabio Zauser während einer Trainingsfahrt Anfang Oktober in Lillehammer.
Foto: ÖRV