Weil`s wohr isch

„Stillstand bedeutet Rückschritt“ – „Erfolg braucht Veränderung“: Slogans, die in der Wirtschaft allgegenwärtig sind und absolut ihre Berechtigung haben. Doch manchmal wäre auch „Back to the Roots“ nicht das schlechteste. Etwa wenn man auf die für die Spielzeit 2023/24 geplante Ligareform blickt. Der Unmut bzw. das Unverständnis über eine weitere, sich über Tirol streckende Liga ist jedenfalls groß. Waren es früher mit der Regionalliga West und der Tiroler Liga eine bundesländerübergreifende und eine tirolweite Liga, sind es ab 2023 mit der Regionalliga West, der Regionalliga Tirol und der Tiroler Liga gleich drei Kilometerfressende Spielklassen. Was die Attraktivität der einst so geschätzten Tiroler-Liga anlangt – die ist künftig nichts anderes als eine tirolweite Landesliga – ist die neue Reform jedenfalls ein weiterer Schritt zurück. Oder glaubt man wirklich, dass etwa ein durchaus mögliches Tiroler-Liga-Spiel zwischen Reutte und Walchsee an einem kalten Oktober-Abend die Massen hinter der Ofenbank hervorholt? Gut einen wird`s mit Sicherheit freuen: den Tankwart. Denn bei schlappen 370 Kilometern die das Gastteam zu absolvieren hat, kommt schon der eine oder andere Liter Diesel zusammen.

Die Auswirkungen der Ligareform sind schon in der Saison 2022/23 spürbar. So steigt aus der Tiroler-Liga nur der Letzte ab, in den Ligen darunter gar nur der Verlierer aus der Relegation zwischen dem Letzten aus Ost und West. Sehr zur Freude der abstiegsbedrohten Clubs. Die können sich genüsslich zurücklehnen – denn der Abstiegskampf wird heuer ähnlich spannend wie ein Rosamunde-Pilcher-Roman.

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