KVÖ/Nils Lang

Boulder-Spektakel als würdiger Schlusspunkt

Spektakulärer hätte die FISU World University Championship Sport Climbing am Freitagabend im Kletterzentrum Innsbruck nicht zu Ende gehen können. Auch wenn man in der Boulder-Finalrunde getrost von einer japanischen Meisterschaft hätte sprechen können, lieferten die Athleten eine beeindruckende Show. Der Kampf um die Medaillen blieb bis zum letzten Boulder sowie zu den jeweils letzten männlichen und weiblichen Studierenden offen. Am Ende setzte sich bei den Herren Ryo Omasa mit zwei Tops und vier Zonen und bei den Damen Ryu Nakagawa, die als einzige Teilnehmerin alle vier Probleme lösen konnte, durch und holten Gold bei der Universitätsweltmeisterschaft in Innsbruck.

Japanische-Festspiele 2.0

Nach einer dominanten Vorstellung im Lead-Bewerb untermauerten die japanischen Athleten auch im finalen Boulder-Bewerb ihre Vormachtstellung, zelebrierten eine unglaubliche Show und holten alle sechs Medaillen. Bei den Herren setzte sich Ryo Omasa knapp vor seinem Landsmann Kento Yamaguchi (zwei Tops und vier Zonen) aufgrund der geringeren Anzahl an Versuchen durch. Der Boulder-Silbermedaillengewinner war als letzter Athlet auf der Bühne und hatte es noch selbst in der Hand, sich zum Universitäts-Weltmeister zu küren. Sohta Amagasa (zwei Tops und vier Zonen) komplettierte als Dritter das Siegerpodest und musste seinen beiden Landsmännern aufgrund von mehr Versuchen an diesem Abend den Vortritt lassen.

„Ich bin über meinen Sieg heute wirklich überrascht, ich hätte damit nicht gerechnet. Es ist aber ein unglaubliches Gefühl, ich kann es gar nicht begreifen. Zwei Szenen vom Boulder-Bewerb sind mir in Erinnerung geblieben. In der Qualifikation habe ich alle Boulder flashen können, und in der Finalrunde war ich der einzige Athlet, der das zweite Problem lösen konnte. Ich bin überglücklich, dass ich Teil dieses starken japanischen Teams sein kann“, strahlte Omasa nach der Siegerehrung.

Bei den Damen zeigte sich Ryu Nakagawa, die bereits im Lead Bronze gewinnen konnte, makellos und holte in einer anspruchsvollen Finalrunde mit vier Tops und vier Zonen verdient die Goldmedaille. Ihre Landsfrau Mao Nakamura folgte mit drei Tops und vier Zonen auf Platz zwei und konnte sich somit über Silber freuen. Ebenfalls Grund zur Freude hatte Mia Aoyagi, die sich die letzte verbleibende Medaille sichern konnte.

„Die Finalrunde war eine große Herausforderung heute. Ich war aber von Beginn an richtig im Flow und es hat heute einfach alles zusammengepasst, auch wenn es bis zum Schluss richtig spannend war. Die Stimmung war wirklich gut, das hat uns noch einmal einen richtigen Push gegeben. Ich bin überglücklich, dass ich als einzige Athletin alle vier Boulder geschafft habe. Die Medaille bekommt bei mir einen Ehrenplatz“, konnte Nakagawa ihr Glück gar nicht fassen.

Erber mit Top-10-Platz zufrieden 

Auch wenn es für Matthias Erber (Universität Innsbruck) nach einem Top und zwei Zonen im Boulder-Semifinale mit Platz zehn am Ende nicht für den Finaleinzug gereicht hat, konnte der angehende Doktor der Rechtswissenschaften mit seinem ersten Wettkampf seit September 2021 mehr als zufrieden sein. „Ich bin sehr zufrieden, habe das Event einfach genossen und richtig viel Spaß gehabt. Ich war im Halbfinale bei Boulder eins knapp am Top dran, bin aber beim Top-Zug gescheitert. Das ist bitter, aber ‚Part of the Game‘. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut performen kann. Man kann aber allen Beteiligten nur ein großes Kompliment aussprechen – es war super organisiert und die Stimmung war sensationell. Die Final-Show habe ich genossen, da kann man sich noch viel abschauen“, berichtete Erber, der im September eine Teilnahme an der ÖSTM eingeplant hat.

Fotos: KVÖ/Nils Lang

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