Tobias Plangger startet fulminant in die Weltcup-Saison 2022! Beim ersten IFSC Speed-Weltcup in Seoul (KOR) holt der 21-jährige Innsbrucker mit Rang acht sein bestes Weltcup-Ergebnis. „Unglaublich, was heute passiert ist! Es war ein harter Kampf, jetzt bin ich einfach glücklich“, so der 21-jährige Tiroler.
Der Reihe nach. Begonnen hat der Tag für Plangger durchwachsen: „In den beiden Trainingsläufen vor der Qualifikation konnte ich keine Zeit bringen, weil ich beide Male abgerutscht bin.“ Entsprechend verhalten ging der österreichische Speed-Rekordhalter (5,81 Sekunden) in den ersten der beiden Quali-Durchgänge. Mit einem „Sicherheitslauf“ und 7,90 Sekunden konnte der Innsbrucker nicht zufrieden sein.
„Ich habe mich dann noch einmal fokussiert. Mir war klar, dass ich die Zeit für das Finale draufhabe. Meine einstudierten Abläufe haben mir in dieser Situation sicher geholfen“, so Plangger, der sich im zweiten Quali-Durchgang mit 5,88 Sekunden und Rang 13. seinen Platz für das Finale der Top-16 sichern konnte. „In dieser Drucksituation so eine gute Zeit zu liefern, da war ich schon ein bisschen stolz.“
Das Finale ,also die K.o.-Duelle, bestritt der WM-Fünfte von 2021 unter dem Motto „alles geht, nichts muss“. Im Achtelfinale bekam es Plangger mit Reza Alipour Shenazandifard zu tun. Der Mann aus dem Iran hielt jahrelang den Speed-Weltrekord und kürte sich 2018 zum Weltmeister in dieser Disziplin. Plangger: „Ich bin mit geringen Erwartungen in das Duell gegangen, aber ich wusste, dass im Kampf Mann gegen Mann jeder Fehler machen kann – auch er.“ Und so kam es auch. Alipour Shenazandifard rutschte ab, Plangger erwischte ebenfalls keinen sauberen Lauf, sicherte sich mit 6,37 Sekunden aber drei Hundertstel vor seinem Konkurrenten den Sieg.
Im Viertelfinale kam es zum Duell mit dem Italiener Ludovico Fossali. Plangger startete gut in das Duell und schlug am Ende in 5,69 Sekunden ab – neuer österreichischer Rekord! Den Halbfinaleinzug verhinderte jedoch Fossali, der die 15-Meter-Wand in 5,64 noch etwas schneller als der Tiroler bezwingen konnte. „Ich bin überglücklich mit dem achten Platz, weil es ein harter Kampf war. Mein Weg stimmt, auch meine neue Route hat sich im Wettkampf bewiesen. So kann es weitergehen“, strahlte Plangger.
Lukas Knapp schaffte es mit Quali-Zeiten von 6,33 und 7,98 Sekunden nicht in das Finale der Top-16 und belegte Rang 22.
Bei den Herren ging der Sieg an den Indonesier Lenoardo Veddriq, der sich im Finale gegen Landsmann Katibin Kiromal durchsetzen konnte. Kiromal stellte in der Qualifikation mit 5,17 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. Bei den Damen sicherte sich Aleksandra Miroslaw (POL) den Sieg und in der Qualifikation mit 6,64 Sekunden den neuen Weltrekord.
„Es waren packende Speed-Bewerbe, die Stimmung war großartig. Tobi hat seine Sache super gemacht, wie er vor dem zweiten Quali-Lauf mit dem Druck umgegangen ist, war schon beeindruckend. Man hat gesehen, wie schnell es im Speed gehen kann. In der Qualifikation kann es gleich vorbei sein, wenn man ins Finale kommt, kann in den K.o.-Duellen alles passieren“, bilanzierte KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein zufrieden.
Am Samstag folgt in Seoul die Boulder-Qualifikation der Damen und Herren, am Sonntag Halbfinals und Finals.
Foto: KVÖ